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Die Fragen und Übungen beim Antigewalt-Training (AGT) erscheinen clever, so tief und wirkungsvoll

Versager – Verlierer – Versaut

Die Fragen und Übungen beim Antigewalt-Training (AGT) erscheinen so clever, so tief und wirkungsvoll, das wir uns fragen, warum so etwas nicht viel früher und flächendeckender in den Kinder- und Jugendeinrichtungen wirklich präventiv stattfindet?!

Maik hat sich schon oft geprügelt, aber dieses Mal hat es ernsthafte Folgen: Knast oder Antigewalt-Training. „Psychokacke“, aber besser als Gefängnis, daher willigt er ein.

Überraschenderweise durchläuft der 17-Jährige nach und nach eine Veränderung und beginnt sein aggressives Verhalten zu hinterfragen. Gewalt scheint auf einmal keine Befreiung mehr zu sein, doch überall lauern Ablenkungen und Provokationen.

Wie reagieren, wenn dich Klassenkameraden als „Loser“ beschimpfen, bewusst provozieren und wenn du schlagen muss, um Respekt zu bekommen?

Das Buch hat meinen zwölfjährigen Sohn und mich sehr beeindruckt! „Die ganze Geschichte ist sehr spannend und aufregend! Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht!“, kommentiert er.

Die Sprache ist relativ einfach, zugänglich und viel wörtliche Rede und Jugendsprache sorgen für einen lockeren und für Jugendliche ansprechenden Stil. Es hat 19 Kapitel und einen Epilog. Die Struktur konnte ich nicht immer nachvollziehen und der Anfang ist etwas langatmig oder wie mein Sohn meint: „langweilig“. Vielleicht hätten wir nach kurzer Zeit aufgehört zu lesen, wenn es keine Buchvorstellung gewesen wäre? Dennoch lohnt es sich durchzuhalten, denn als das Antigewalt-Training beginnt, wird es extrem spannend! Alles wirkt sehr realistisch und man merkt, dass als Vorlage ein echtes AGT – unter Leitung von Uwe Zissner – diente, dem Stefan Gemmler ein Jahr beiwohnte.

Die angeleiteten Übungen, die die Jugendlichen absolvieren sind interessant wie ungewöhnlich und wir erfahren, was sie in ihren Köpfen und Handlungen auslösen.

Warum manche dabei scheitern und welche inneren Kämpfe sie ausfechten müssen. Den Schluss fand mein Sohn „kitschig“, aber der wird hier nicht verraten.

Besonders wertvoll erachten wir an dem Jugendroman, dass mit dem Klischee Gewaltprävention als „Psychogeschwätz“ aufgeräumt wird. Die Fragen und Übungen beim Antigewalt-Training (AGT) erscheinen so clever, so tief und wirkungsvoll, das wir uns fragen, warum so etwas nicht viel früher und flächendeckender in den Kinder- und Jugendeinrichtungen wirklich präventiv stattfindet?!

„Befreiungsschlag“ eignet sich daher auf jeden Fall als Schullektüre. Es wirft viele Fragen auf: Ist Gewalt in unsrer Gesellschaft normal und toleriert? Wann und wo fängt sie an? Bin ich feige, wenn ich auf Provokationen nicht reagiere und mich nicht verteidige und was mache ich anstatt zuzuschlagen oder auch zu beschimpfen?

Unsere Buchbotschafterin: Frau Tanja Siedel-Rettinger hat drei Kinder Valentin (12), Karlsson (7) und Kiana. Valentin hat das Buch gelesen.

Der Jugendroman „Befreiungsschlag“ wurde von Stefan Gemmel und Uwe Zissener verfasst. Stefan Gemmler ist ein erfolgreicher Jugendbuchautor und Uwe Zissner arbeitet als Sozialarbeiter, Mediator etc. seit vielen Jahren in der Gewaltprävention. Das Buch ist 2017 bei Arena erschienen, kann für 9,99€ erworben werden und umfasst 237 Seiten.

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