Mit dem Handy im Ausland: Kostenfallen umgehen und Tipps für den Notfall

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Ratgeber – Mit dem Handy im Ausland: Grenzenlos mobil?

Fernab der Heimat und doch immer erreichbar. Mit dem Handy im Gepäck sind Sie international erreichbar. Allerdings nicht mit jedem Handy. Auch hängt Ihre grenzenlose Erreichbarkeit von Ihrem Mobilfunkvertrag ab und ob Ihr Netzbetreiber überhaupt Roaming-Partner im Ausland hat, sonst ist Funkstille.

Auch erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie die Kostenfallen umgehen – sonst folgt spätestens bei der nächsten Mobilfunk-Rechnung das böse Erwachen.

Aus dem Inhalt:

  • Ist Ihr Handy ein „Global Player“?
  • Ohne Strom läuft nichts …
  • Vergleichen Sie die Tarife der ausländischen Netzbetreiber
  • Weltweit mobil telefonieren hat seinen Preis …
  • Kostenfalle: Eingeschaltete Mobilbox …
  • So geht’s: Über ein günstigeres Funknetz telefonieren
  • Kostenlose Checkliste “Mit dem Handy im Ausland”
  • Im Reiseland telefonieren
  • Kostenfalle: eingeschaltete Mobilbox
  • So können Sie günstiger telefonieren

Service: Die kostenlose Checkliste “Mit dem Handy im Ausland” können Sie hier anfordern.

Ist Ihr Handy ein „Global Player“?

Es gibt vier verschiedene so genannte GSM-Mobilfunk-Standards. GSM 900 ist das D-Netz (T-Mobile und Vodafone) und GSM 1800 das E-Netz (E-Plus und o2). GSM 850 und GSM 1900 sind in den USA und Kanada bzw. in Südamerika gebräuchlich. Alle neueren Handys sind Dualband-Geräte, das heißt, sie unterstützen GSM 900 und GSM 1800. Besitzen Sie ein E-Netz-Handy (GSM 1800) haben Sie in manchen Ländern keine oder nur eingeschränkte Möglichkeit zu telefonieren, da es entweder keine E-Netz gibt oder es weniger gut ausgebaut ist.

Mobil im Ausland – Roaming macht’s möglich

Das Zauberwort „Roaming“ (Roaming to roam, herumwandern.) ermöglicht Ihnen, dass Sie im Ausland frei mobil telefonieren können. Das klappt aber nur, wenn es im jeweiligen Reiseland ein Mobilfunknetz gibt und Ihr (inländischer) Anbieter mit dem ausländischen Betreiber ein Roaming-Abkommen geschlossen hat. Ist das der Fall, sind Sie auch im Mobilfunknetz des Reiselandes unter Ihrer Mobilrufnummer erreichbar. Sie können mit Ihrem Handy auch innerhalb des jeweiligen Reiselandes, in ein anderes Land oder in die Heimat telefonieren.

Tipp: Prüfen Sie vor Reiseantritt, ob Ihr Mobilfunkvertrag für das Telefonieren im Ausland überhaupt freigeschaltet ist. Informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Netzbetreiber. Muss Ihr Vertrag fürs Ausland bzw. Reiseland freigeschaltet werden, kann dies ein paar Tage dauern.

Ohne Strom läuft nichts

Was nützt das schönste Handy, wenn der Akku leer ist. Vergewissern Sie sich, ob Ihr Handy-Ladegerät auch mit den Steckdosen Ihres Reiselandes kompatibel ist. Auch die Netzspannung müssen Sie beachten. Moderne Schaltnetzteile vertragen alle Netzspannungen von 110 bis 240 Volt. Für diese reicht es, einen günstigen Zwischenstecker zu besorgen, der die Anschlüsse des Ladegeräts an die ausländische Steckdose anpasst. Einfache Steckernetzteile, wie sie oft mit Einsteiger-Handys ausgeliefert werden, vertragen hingegen nur geringe Spannungsschwankungen. Liegt die Netzspannung außerhalb des Bereichs von 220 bis 240 Volt, brauchen Sie ein passendes zweites Netzteil oder einen Transformator.

Haben Sie die „Notfall-Nummer parat?

Sollte Ihnen im Ausland Ihr Handy gestohlen werden, müssen Sie diese Nummer griffbereit haben, um Ihre Mobilfunkkarte zu sperren. Bei den üblichen 0180-Sperrnummern wählen Sie aus dem Ausland vorab die 0049 dann die Sperrnummer ohne die führende Null. (0049 180 12345)

Vergleichen Sie die Tarife der ausländischen Netzbetreiber

Die Standardeinstellung für Handys ist die „automatische Netzwahl“. Das bedeutet, verlassen Sie Ihr deutsches Mobilfunknetz, bucht sich Ihr Handy automatisch in das ausländische Partner-Netz mit der stärksten Funkverbindung ein. Dabei muss es sich nicht unbedingt um das günstigste ausländische Netz handeln. Gewaltig sind hier die Preisunterschiede:

Beispiel: Sie haben eine D1-Vertrag. In der Schweiz möchten Sie einen Teilnehmer in Deutschland anrufen. Je nach Roamingpartner von D1 kann der Minutenpreis für das Gespräch bei einen Euro liegen oder bei über 1,40 Euro.

Tipp: Um günstiger zu telefonieren, sollten Sie sich vor Reiseantritt bei Ihrem Netzbetreiber informieren, mit welchen Partnern Roamingverträge bestehen und wie hoch die jeweiligen Gebühren sind.

So geht’s: Um über ein günstigeres ausländisches Funknetz zu telefonieren, müssen Sie sich manuell einbuchen. Dazu wählen Sie am Handy die Menüfunktion „Netzwahl“ und über die Handytastatur geben Sie den Länder- und Netzcode ein. Damit Sie immer die richtigen Landescodes und Netzcodes parat hat, fordern Sie eine entsprechende Liste bei Ihrem Netzbetreiber an.

Im Reiseland telefonieren

Wenn Sie vom Ausland nach Deutschland telefonieren, ist das eine Auslandsverbindung, da Sie sich in ein ausländisches Netz eingebucht haben. Das gilt auch für Anrufe zu anderen D- oder E-Netz-Teilnehmern – auch dann, wenn sich diese im gleichen Ausland aufhalten.

Um eine Auslandsverbindung aufzubauen, wählen Sie die jeweilige Landesvorwahl (Deutschland 0049). Die erste Ziffer der Netz- oder Ortsvorwahl (0) entfällt und anschließend die Rufnummer des gewünschten Gesprächspartners. Möchten Sie z. B. einen D1-, D2- oder E-Plus-Teilnehmer anzurufen, der sich in dem gleichen Reiseland aufhält, müssen Sie vor der Netz- und Handynummer die deutsche Vorwahl +49 wählen. Im Ausland sind Sie für alle Anrufer wie gewohnt unter Ihrer Mobilfunknummer erreichbar – so als wären Sie in Deutschland.

Weltweit mobil telefonieren hat seinen Preis

Werden Sie z. B. von einem Anrufer aus Deutschland im Ausland angerufen, zahlen Sie auch für das Gespräch. Ihr Anrufer zahlt nämlich nur die Verbindung innerhalb Deutschlands. Die Weiterleitung ins Ausland geht auf Ihre Rechnung. Schließlich kann Ihr Anrufer nicht wissen, dass sein Telefonat ins Ausland geht.

Kostenfalle: eingeschaltete Mobilbox

Besonders teuer kann es werden, wenn Sie sich im Ausland aufhalten und Ihre Mailbox eingeschaltet ist. Der Anrufbeantworter wird bei den Mobilfunknetzen über eine Rufumleitung auf eine spezielle Nummer realisiert. Von diesen Rufumleitungen gibt es zwei verschiedene Arten: Die „absolute Umleitung“, von der alle Anrufe betroffen sind, also auch wenn Ihr Handy eingeschaltet und empfangsbereit ist. Wählen Sie diese Umleitung, erreichen Sie im Ausland nur SMS, aber keine Anrufe. Die zweite Variante ist die „bedingte Umleitung“, die z. B. aktiviert können, wenn Sie in irgendeiner Form nicht erreichbar sind, also z. B. haben Sie Ihr Handy nicht ins Netz eingebucht oder sind nach dem mehrmaligen Klingeln nicht rangegangen.

Wenn Sie eine absolute Rufumleitung zu Ihrer Mailbox einschalten, dann sind alle Anrufe von Dritten für Sie kostenlos. Es spielt keine Rolle, wo Sie sich aufhalten. Ist die bedingte Rufumleitung zu Ihrer Mailbox einstellt – das ist die Standardeinstellung – zahlen Sie kräftig: Alle Anrufe werden erst einmal zu Ihnen ins Ausland geleitet. Dort prüft der ausländische Netzbetreiber, ob z. B. Ihr Handy eingeschaltet ist. Lässt sich das Gespräch nicht verbinden, geht der Anruf nach Deutschland zurück zu Ihrer Mobilbox. Sie zahlen also zum einen die Roaming-Gebühr für die Weiterleitung ins ausländische Netz und zum anderen, dass der Anruf aus dem Ausland wieder zurück auf die deutsche Mailbox geleitet wird. So kann ein Anruf auf Ihre Mailbox locker fünf Euros oder mehr kosten. Schalten Sie bereits vor Abreise die Mailbox ganz ab oder richten Sie eine absolute Rufumleitung zur Mailbox ein.

So können Sie günstiger telefonieren

Erheblich können Sie die Telefonkosten senken, wenn Sie sich manuell ist das günstigste Partnernetz einbuchen. Halten Sie sich bereits in Grenznähe auf, buchen Sie sich manuell in Ihr deutsches Mobilfunknetz ein. Das spart Roaming- und Gesprächsgebühren.

„Call back“ oder Callback-Cards sind eine Alternative, um die Handy-Telefonkosten im Ausland deutlich zu reduzieren. Auch wenn es ein wenig umständlich ist. Beim „Call Back“ telefonieren Sie über die Leitungen einer selbst gewählten Telefongesellschaft. Praktisch heißt das, Sie rufen eine bestimmte Telefonnummer an. Dann legen Sie wieder auf. Innerhalb weniger Sekunden klingelt Ihr Handy und Sie hören ein Freizeichen. Bei Callback-Cards ist die Vorgehensweise identisch. Nach Eingabe einer speziellen Nummer müssen Sie wieder „auflegen“, um von einem Computer zurückgerufen zu werden. Dann wählen Sie die gewünschte Rufnummer. Die Abrechnung Ihrer Telefonkosten erfolgt über den Call Back-Anbieter.

Calling Cards: Fast „Call by call“ fürs Ausland

Über Telefonkarten (Calling Cards) können Sie auch günstiger mit dem Handy telefonieren. Zunächst ist es notwendig, dass Sie sich bei einer Telefongesellschaft, die Calling Cards anbietet, anmelden. Im Ausland wählen Sie über Ihr Handy eine kostenlose, internationale Einwahlnummer des Caling Card-Anbieters, sowie die Geheimzahl, die Sie erhalten haben. Sie werden freigeschaltet und können sofort telefonieren. Der Aufwand lohnt sich, da Sie in der Regel weder die ausländischen Netzgebühren, noch die Roaming- und hohe Bearbeitungsgebühr zahlen müssen. Auch hier gilt: Vergleichen Sie die Konditionen.

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