Wenn meine Enkelin später mal gerne Krimis liest, war „Inspektor Möhre daran beteiligt

Spannende Detektivgeschichte zum Vorlesen und die von Anfang an fesselt

Wenn meine Enkelin, 6,5 Jahre alt, später mal gerne Krimis und Thriller liest, dann war „Inspektor Möhre – Ein Fall für vier Hufe“ mit Sicherheit daran beteiligt!

Es war ihre erste Detektivgeschichte für Kinder, und sie war von Anfang an gefesselt von der Erzählung. Das lag sicher zum einen auch am Ort des Geschehens, dem Pfannkuchenhof von Oma Astrid im Apfeltal, und welches Kind mag keine Pfannekuchen oder Apfelkuchen? Und klar an der Hauptperson, dem Minipony Möhre. Schlau, loyal und eben besonders klein und damit öfter mal dem Spott des größeren Ponys ausgesetzt, aber welch kleiner Mensch kennt das nicht auch? Überhaupt Ponys, auch diese Tiere gehören sicher zu den absoluten Sympathieträgern bei Kindern.

Zur Geschichte: in Oma Astrids Bauernhof fühlen sich alle Dorfbewohner, vor allem die Kinder und die Tiere, pudelwohl. Da passieren auf einmal sonderbare Sachen: der frisch gebackene Apfelkuchen verschwindet ebenso wie ihr e-Bike und findet sich an völlig abstrusen Stellen wieder. Es scheint zu spuken auf dem Pfannkuchenhof. Oma Astrids Neffe beharrt immer mehr darauf, dass sie langsam zu alt und tüddelig wird, um noch auf dem Hof zu leben, und mit zunehmenden Vorkomnissen glaubt auch Oma Astrid langsam, „plemplem“ zu werden und denkt darüber nach, dem Vorschlag ihres Neffens zu folgen.

Klar erschreckt das die Kinder des Dorfes, allen voran die tierliebende Greta, sehr, und sie beschließen den Ereignissen auf dem Grund zu gehen. Zunächst verdächtigen sie ein Kind, was neu ins Dorf bekommen ist, nach dem Motto „Seit der Fremde da ist passiert hier was Komisches“.

Da meinte meine Enkelin sehr schnell, dass das aber ziemlich unfair wäre. Minipony Möhre hilft, diesen unbegründeten Verdacht auszuräumen und den wahren Täter – Neffe Guido – zu entlarven. Dass er erst in ein Schlammloch fällt und dann von Oma Astrid vom Hof verjagt wird, kam dem Gerechtigkeitssinn meiner Enkelin sehr entgegen. Neben der Abenteuergeschichte ansich ist es auch ein Buch über Fremdsein und Ausgrenzung, darüber wie schnell Vorurteile eine friedliche Atmsophäre vergiften können. Die verschiedenen Kinder mit ihren unterschiedlichen Stärken zeigen eindrucksvoll, wie bereichernd Unterschiedlichkeit sein kann, wenn man gemeinsam eine Aufgabe lösen will. Und der immer wieder aufblitzende Humor hat uns allen gut gefallen.

Zur Altersangabe: lt. Verlag ab 5 Jahren, lt. eines großen online-Händlers nach Kundenempfehlung ab 4 Jahren.

Das ist m.E.n. eindeutig zu früh. Meine zweite Enkelin ist gerade 5 Jahre alt geworden, und sie mag Bücher und Vorgelesen sehr gerne, war aber irgendwann, ob der Länge des Buches doch ehr nicht so interessiert und wollte der Geschichte nicht mehr folgen.

Auch als vorlesebegeisterte Oma liest man da nicht 144 Seiten nonstop durch. Ich denke so ab 5,5 Jahren passt es gut. Die sehr altersangemessene Schreibweise fand ich auch dadurch bestätigt, dass ich nur einmal etwas zusätzlich erklären musste, nämlich was Spielsucht und Schulden sind. Ansonsten hat meine älteste Enkelin das Vorlesen mit nicht nachlassender Neugierde und Begeisterung verfolgt.

Der Unterhaltungswert des Buches ist insgesamt hoch, was neben der kindgerecht spannenden Geschichte sicher auch an den liebenswürdigen Figuren sowohl der Kinder wie der Tiere liegt. Die Illustrationen sind niedlich und passend, wobei der Text altersgerecht überwiegt. Wir freuen uns auf den 2. Band mit Möhre und den Detektiven aus dem Apfeltal.

 

Unsere Kinderbuch-Testerin: Gudrun Niewendick hat das Buch mit ihren Enkeln (in Alter von 3 bis 6 Jahren)  gelesen.

Autorin: Michaela Holzinger
Illustration: Katja Schmiedeskamp
Titel: Inspektor Möhre – Ein Fall für vier Hufe
Verlag: Rotfuchs / Rowohlt Verlag Hamburg
Erscheinungsjahr: 2023
Umfang: 144 Seiten, gebunden
Preis: 14 Euro
Alter: ab 5 Jahre

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