Programmieren lernen: Mit steigendem Schwierigkeitsgrad wächst bei den Kindern der Spaß
Darum geht’s: Bei „ROBOT Turtles“ lernen Vorschulkinder die Grundzüge des Programmierens, indem sie über Richtungskarten mitteilen, wie die Schildkröte zum eigenen Edelstein bewegt werden soll. Hierbei ist es egal, wer dies als Erster schafft.
Wir haben das Spiel nicht ganz nach Anleitung gespielt. Zum einen habe ich darauf verzichtet, irgendwelche Schildkrötengeräusche beim Spielen zu machen. Ich habe keinen Sinn darin gesehen, noch trägt es irgendwie zur Spielhandlung bei. Zum anderen haben die Kinder ihre Schildkröte selbst über das Spielfeld bewegt. Eigentlich soll dies der Erwachsene übernehmen, damit sie sehen können, wie ihr „programmierter“ Spielzug in die Tat umgesetzt wird. Jedoch ist es für alle einfacher, wenn jeder seine Figur selbst zieht. So lässt es sich auch besser nachvollziehen, was mit meiner Figur passiert, wenn ich eine Karte lege.
Spielerisch wird Wissen rund ums Programmieren vermittelt
Die erste Spielrunde, in der einfach pro Zug eine Karte gelegt wird, mit der sich die Schildkröte ein Spielfeld vorwärtsbewegt oder aber ihre Richtung ändert, ist recht simpel. Die 6-Jährige hatte den Dreh sofort raus, die bald Vierjährige musste kurz überlegen, welche Karte sie legen muss, wenn sie sich zur Seite drehen möchte. Gut, dass es noch weitere Schwierigkeitsvarianten bei dem Spiel gibt, denn das Einsteigerlevel ist bereits nach der ersten Runde sehr schnell uninteressant.
In der nächsten Schwierigkeitsstufe kommen einige Hindernisse hinzu wie Eisblöcke, Kisten und versperrte Wege. Dank der zusätzlichen Spielkarten wird „ROBOT Turtles“ nun auch spannender. Jetzt müssen Wege gefunden werden, um an den Hindernissen vorbeizukommen oder sie aus dem Weg zu räumen. Die Kinder waren mit großem Eifer dabei. Dadurch, dass die Plättchen selbstständig und willkürlich gelegt werden, kann man selbstbestimmen, wie schwierig der Weg zum Ziel gestaltet wird.
Für jedes Alter geeignet
Der Großen war das aber immer noch zu einfach, also hat sie sich an die dritte Spielvariante gewagt. Diese kommt dem tatsächlichen Programmieren von den drei Varianten noch am nächsten. Während bei den ersten beiden nach dem Prinzip Aktion = direkte Reaktion verfahren wird, wird bei der dritten Variante zunächst der vollständige Programmiercode gelegt, bevor die Ausführung erfolgt. Das bedeutet, dass die Kinder ihre Befehlskarten direkt in einem Zug ablegen müssen. Erst danach wird die Schildkröte bewegt. Dies war für die 6-Jährige eine größere Herausforderung. Hier schlichen sich auch die ersten Fehler ein, schließlich muss eine Abfolge von rund 10-12 Spielzügen, die man sich im Kopf merken muss, gelegt werden, ohne dass die Spielfigur bewegt wird. Dies geschieht zur Kontrolle erst im Anschluss.
Die Kinder werden also pro Spielvariante immer mehr gefordert. Ein großes Plus bei diesem Spiel, so kann mit Kindern verschiedener Altersstufen gespielt werden.
Die Variante, in der sich wiederholende Sequenzen bedacht werden müssen, haben wir nicht gespielt. Dafür muss erst die dritte Variante fehlerlos sitzen, um die Kinder nicht zu überfordern. Ein schönes Spiel, das mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad mehr und mehr Spaß macht und die ersten Züge des Programmierens auf spielerische Art und Weise vermittelt. Programmieren heißt in diesem Fall, ich gebe einen Befehl, der anschließend von meiner Figur ausgeführt wird.

Unsere Spielebotschafter: Alexandra Sgro hat ihren Kindern das Spiel getestet. Die Kinder sind 6 und fast 4 Jahre alt. Die ältere Tochter hat auch die schwierigere Spielvariante ausprobiert.
„ROBOT Turtles‟
Hersteller: Thinkfun
Alter: ab 4 Jahre
Spieler: 2-4
Preis: 39,99 €