Lust auf anspruchsvolle Rätsel und Nervenkitzel? Dann ist dieses handliche Escape-Room-Spiel genau das Richtige!
Das Prinzip eines Escape-Room Spiels kannten wir als Spieletester-Klasse schon. Dass dieses Spiel allerdings in einer so kleinen Verpackung daher kam, hat uns überrascht. Es besteht aus 49 Spielkarten und einem Code-Heft, zusätzlich wird eine 5-Cent-Münze benötigt. Aus meiner Sicht sind auch Zettel und Stift hilfreich. Das Spiel ist für einen bis vier Spieler, wir haben es allerdings auch zu sechs gespielt, was kein Problem war.
Die erste Karte ist eine kurze Anleitungskarte, danach kann man sofort loslegen. Auf den Karten steht meist ein Text, mal länger, mal kürzer. Zusätzlich gibt es verschiedene Abbildungen von Räumen sowie verschieden farbige Zahlen, die jeweilige Aktionen bedeuten.
Nach dem Lesen der ersten Karte ist man schon mitten im Spielgeschehen: man selbst befindet sich in einem heruntergekommenen Zimmer, möglicherweise einem Hotelzimmer und liegt ohne Erinnerung mit schmerzendem Schädel auf dem Bett
Mit den Gegenständen und Hinweisen, die sich auf den Bildern der Karten befinden, löst man nach und nach die Rätsel und gelangt weiter. Das Kombinieren der grauen Zahlen zu einem Code kann helfen. Hat man beispielsweise auf einer Karte einen Schlüssel gefunden und kombiniert diesen mit einem Schloss, öffnet sich die Tür.
Allerdings mussten wir auch feststellen, dass man die falschen Dinge miteinander kombinieren kann und waren in unserer ersten Runde nach kurzer Zeit „tot“. Dies hat uns jedoch nicht frustriert, sondern wir mussten alle heftig lachen (Bastian hatte sogar einen regelrechten Lachanfall) und haben dadurch erst richtig verstanden, wie das mit dem Kombinieren funktioniert. Man sollte tatsächlich nur sinnvolle Dinge miteinander kombinieren und eben nicht Schlaftabletten mit Schmerzmitteln.
Bei manchen Karten kamen wir recht schnell voran und konnten fix eine Karte nach der nächsten aufdecken. Gerade die Gruppe mit Milay, Silvia und Gero kam anfangs sehr schnell voran. Jede erfolgreich geschaffte Karte brachte uns in eine euphorischere Stimmung.
An Karte 12 scheiterten wir allerdings in beiden Spielgruppen. Diese haben wir tatsächlich nur durch Tricksen lösen können, haben die Lösung aber nicht verstanden. Das war eher frustrierend. Da wir allerdings weiter kamen, störte es auch nicht allzu sehr.
In beiden Gruppen kamen wir manchmal an den Punkt, dass wir eine Lösung nicht schnell genug fanden (manchmal hat man nur einen oder drei Versuche) und „starben“ wieder. Erstaunlicherweise hat das niemanden weiter gestört, sondern eher angestachelt, noch besser zu knobeln.
Was wirklich toll zu erleben war, dass sich alle Mitspieler beim Vorlesen und aktiven Knobeln abwechselten. Manchmal hingen alle gebannt über einer Karte und grübelten zusammen, manchmal waren nur zwei oder nur einer richtig aktiv. Das Zusammenspiel mehrerer Köpfe kann bei diesem Spiel sehr hilfreich sein. Bei einer Karte scheiterten wir beispielsweise an einer Mathematikaufgabe, obwohl wir doch sogar Punkt- vor Strichrechnung bedacht hatten. Bis Milay auf die Idee kam, die Aufgabe auf dem Kopf zu lesen und schon hatten wir das richtige Ergebnis!
Die Spielzeit wird mit ca. 60 Minuten angegeben, was ich sehr optimistisch finde. Wir haben es trotz gut 60 min nicht geschafft, alle Aufgaben zu erfüllen. Nicht nur aus meiner Sicht, sondern auch aus der Sicht aller Mitspieler, sind einige Rätsel zu schwer gestaltet. Erstaunlicherweise wird der Schwierigkeitsgrad als 2 von 5 angegeben.
Ich habe am Ende alle übrigen Karten durchgeblättert und geschaut, was noch gekommen wäre und das meiste ausprobiert. Spannend fand ich die Auflösung, warum man überhaupt in dieser „Situation“ gefangen war und gejagt wurde. Diese Auflösung wird natürlich nicht verraten, wir wollen ja nicht spoilern. 😉
Im Nachhinein habe ich auf der Homepage von arsEdition Tipps&Hilfestellungen zum konkreten Spiel gefunden. Diese sind tatsächlich sehr sinnvoll, allerdings war auf der Spieleanleitung dazu kein Hinweis. Das hätte uns das Spiel jedoch sehr erleichtert! Und erklärt im Nachhinein so manche Unklarheit.
Im Vorfeld des Spieles hatte ich ein paar Bedenken, da man auf den Spielkarten recht viel lesen muss und das für Jugendliche meist nicht sehr attraktiv ist. Diese Bedenken waren unbegründet, denn irgendjemand hat sich immer als Leser gefunden und wenn derjenige nicht mehr wollte, hat ein anderer übernommen. Tlw. mussten Karten auch mehrfach gelesen werden, da so viele relevante Informationen im Text versteckt waren. Der Spielfreude taten die textlastigen Karten jedenfalls keinen Abbruch.
Zusammenfassend können wir sagen, dass es ein spannendes, kniffliges und anspruchsvolles Spiel ist. Obwohl wir das Spiel in der vorhandenen Zeit nicht bis zum Ende geschafft haben, hat es uns Freude gemacht und begeistert. Hilfreiche Tipps, wenn man ein Rätsel nicht lösen kann, finden sich auf der Internetseite des Verlages. Schön ist, dass das Spiel in kleiner, aber feiner Verpackung daher kommt und mit wenigen Utensilien auskommt. Dadurch kann es mehrfach gespielt oder weiter verschenkt werden. Ökologisch sinnvoll. 🙂
Unsere Spiele-Tester: Das Spiel wurde getestet von Klasse 9a (14 – 16 J.) der Pestalozzi-Schule Wittenberg samt Klassenlehrerin (32 J.)
Name des Spiels: Escape Room / Eiskaltes Spiel
Verlag: arsEdition
Spieleralter: ab 12 Jahren
Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler
Dauer: ca. 60 min