Schönes Kinderbuch über das Anderssein, Freundschaft und Einsamkeit

Niemand darf wissen, dass sie Hexen sind

Anna, die kleine Hexe

In dem Buch „Anna, die kleine Hexe“ geht es um die kleine Hexe Anna und ihre Mutter. Niemand darf wissen, dass sie Hexen sind und deshalb wohnen sie abseits im Wald. Anna fühlt sich manchmal einsam und freut sich als sie einen Jungen am See entdeckt. Als sie diesem helfen möchte, hext sie aus Versehen und sie hat danach Angst, dass sie nun wieder umziehen müssen.

Das Buch hat ein Hardcover und ansonsten Papierseiten. Es ist ideal für dieses Alter geeignet. Das Cover ist herbstlich gestaltet und passt zur derzeitigen Jahreszeit. Es rennt ein kleines Mädchen durch den Wald, welches freundlich aussieht und die Neugierde auf die Geschichte weckt.

Auch die Illustrationen im Buch sind sehr niedlich und farbenfroh. Sie regen die Fantasie an. Die Texte sind kindgerecht und niedlich formuliert. Die Texte sind kurz gehalten, so dass sich das Buch auch für kleinere Kinder zum Vorlesen eignet.

Die Charaktere sind gut gewählt und meine Tochter fand vor allem Anna sehr liebenswert und süß.

In dem Buch werden verschiedene Themen angesprochen.

Zum einen geht es ums Anderssein. Anna ist eine Hexe. Da dies aber niemand erfahren soll, wohnt sie mit ihrer Mutter abseits am Waldrand. Das ist für das Mädchen schwer, da sie sich zeitweise einsam fühlt.

Es geht aber auch um Freundschaft. Denn eine Freundschaft ist wichtig und kann vieles verändern und Menschen glücklich machen.

Als Anna aus Versehen hext, ist sie danach verzweifelt und wird krank vor Sorge, dass sie nun wieder umziehen müssen. Dadurch können Kinder lernen, dass auch Sorgen zu Krankheiten führen können.

Meiner Meinung ist aber das Buch nicht zu Ende gedacht oder der Autor wollte, dass die Kinder durch die Geheimnisse ihre Kreativität ausleben.

Meine Tochter hatte während des Vorlesens sehr viele Fragen. Wir haben viel nachgedacht und uns überlegt, warum dies so ist. Man erfährt z.B. nicht, warum Anna und ihre Mutter nicht als Hexen erkannt werden dürfen, warum sie sich verstecken müssen oder warum Anna keine Freunde haben darf.

Ich fand es gut, dass wir uns darüber viele Gedanken gemacht haben und so auch viel überlegt wurde.

Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass man die Beweggründe am Ende des Buches erfährt, damit man weiß, warum das so ist und ob man mit seinen Vermutungen richtig gelegen ist.

Auch das Ende hat meine Tochter nicht so verstanden, da am Anfang immer die Rede davon war, dass sie unentdeckt bleiben müssen. Am Ende ist dann aber eine Freundschaft mit dem Nachbarsjungen möglich und sie müssen nicht fortziehen. Warum dies aber so ist, wird auch nicht erklärt.

Es ist eine liebevoll gestaltete Geschichte mit tollen Charakteren, allerdings gibt es unserer Meinung nach bessere Hexengeschichten.

 

„Anna, die kleine Hexe“
Verlag Picus
Erscheinungsjahr 2022
Zielgruppe: Kinder ab 5 Jahre

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