Ein tolles und inspirierendes Buch für Kinder und Erwachsene : Zurück zur Natur – Naturmaterialien erforschen, verarbeiten, neu kreieren

Camping! Zelt, Matte, Schlafsack und Klamotten. Platz für viele Spielsachen bleibt da nicht. Da wurde ich auf das Buch „WILD DAYS“ aufmerksam

Das DIN A 4 große Buch ist kartoniert und fühlt sich sehr umweltfreundlich an, früher sagte man wohl „Recyclingpapierbedruckt“. Die Farben der Fotos sind ebenfalls sehr naturverbunden aufgenommen, gestochen scharf und sehr detailhaltig. Sie animieren zum Nachmachen, beschreiben sehr genau die Abläufe der Anleitungen und zeigen Großaufnahmen.

Inhaltlich ist das Buch nach der Einleitung, Verhalten in der Natur und Erklärungen zu Werkzeugen und Handgriffen, in 3 Kategorien aufgeteilt.

Bauen und Bastel:

Auf knapp 70 Seiten folgen nun Tipps und Anleitungen im Bereich Bauen und Basteln; ob eine Höhle im Wald /Garten oder Pfeil und Bogen, eine Seilschaukel, Basteleien und Schmuck aus Naturmaterialien, wie z.B. Blättern und Ästen, Schiffe, Stöcke und vielem mehr.

Angelehnt an den Mythos der Hexen und Waldfeen/Elfen gibt es auch Anleitungen für Zauberbrühe, Hexenbesen und „KleineWaldfreunde“.

Spielen und erzählen:

Circa 20 Seiten lang erfährt man hier Tipps und Vorschläge, was man in der Natur alles erleben kann, wenn man der Fantasie freien Lauf lässt. Organisiert doch mal eine Schatzsuche oder legt spezielle Geräuschkarten an und erratet, was man alles hören kann, lernt Zaubersprüche und Gedichte und sucht uralte Bäume.

Natur erleben:

Der letzte Abschnitt widmet sich auf ungefähr 25 Seiten dem bewussteren Umgang und dem Erleben der Natur.

  • Pflanzen und Tieren beobachten und identifizieren
  • Wolken und Sterne beobachten
  • eine Sonnenuhr lesen
  • die Natur bei Nacht erleben

Wir hatten gerade, wie jedes Jahr unseren Campingurlaub gebucht und wir waren am Planen. Wir sind dann doch eher Glamping-angehaucht und wollen es etwas komfortabler

Das hat den Nachteil, dass der Platz im Auto begrenzt ist für den „anderen Kram“. 4 Kinder ( 5/7/11/14) wollen natürlich auf nichts verzichten und somit ist der Spielrucksack pro Kind schnell voll und eigentlich auch nur mit campingunfreundlichem Zeugs befüllt. Playmobil eignet sich im Gras genauso wenig wie empfindliche Spielsachen, die keinen Sand im Getriebe vertragen.

Aus diesem Grund gefiel mir die Inhaltsangabe des Buches „ Wild days“:
Raus aus dem Alltag – rein ins Vergnügen, die Natur aktiv erleben – Schnitzen, Basteln, Kochen und Spielen – für Garten/Wald/Park
Mit Packliste und Schritt-für-Schritt Anleitungen.

Also packten wir eine Abenteuertasche mit Schere, Messer, Schnur, Stiften, und vielem mehr. Werkzeug hat der Papa sowieso immer beim Zelten dabei, man weiß ja nie wofür.

Die Kinder waren auf dem Campingplatz schnell „angekommen“. Spielplätze und Umgebung wurden erkundet und schon bald landete allerhand „Material“ vorm Zelt. Steine, Stöcke, Eimerweise Sand, Gras und Beeren. (Bitte sprecht mit euren Kindern ab, das Beeren nicht ohne Erlaubnis gegessen werden dürfen und wenn ihr auch wenig Erfahrung habt, dann sichert euch ab. Wir brauchten die Beeren ohnehin nicht zum Essen. Aber dazu später mehr …..)

Schwierig waren alle Ideen mit Kohle, da bei uns strenges Feuerverbot galt, wegen der Waldbrandgefahr. Aber im Buch gibt es leckere Rezeptideen „am Spieß“. Da darf Stockbrot natürlich nicht fehlen.

Meine Kinder saßen also sehr häufig im Gras, panschten Grassuppe mit Kreidestaub, sammelten Muschel und legten damit Bilder ( im Buch als Mandala bezeichnet) pflückten Blumen und beobachteten diese oder vergruben ihre Füße einfach nur im kühlen Sand, oder Matsch.

Die Rucksäcke mit Barbie und Duplo blieben im Zelt und wurden kaum angefasst.

Abends lagen wir auf Decken vorm Zelt und schauten Sterne und beobachteten den BLUTMOND, der in dieser Zeit erschien. Leider habe ich nur eine Handykamera, daher verzeiht mir, das ich euch keine professionellen Mondaufnahmen liefern kann.

Ich lege euch das Buch wirklich sehr ans Herz, wenn ihr naturverbunden seid oder sich eure Kinder gerne im Freien aufhalten.

Bei jüngeren Kindern sollten man ein Auge darauf haben und Hilfestellung geben aber ansonsten konnten meine mittleren Mädels ( 7+11) anhand der Bilderanleitung vieles selbst ausprobieren.
Man merkt, dass das Buch mit einem Menschen zusammen erarbeitet wurde, der Ahnung aber auch mit vollem Herzen hinter seinem Wissen steht.

Im Klappentext finde ich eine kleine Info über Ihn: Richard Irvine , aus Devon (United Kingdom), seit 30 Jahren Naturpädagoge, der sowohl mit Kindern als auch Erwachsenen arbeitet und ihnen die Natur näherbringt.

 

So entstand auch die „ Zauberbrühe“ , die die beiden Mädels in unserem Garten ausprobiert haben, da wir dort Himbeeren haben. Die Fotos haben sie selbst mit ihrer Kamera geschossen. Also alles in Eigenproduktion dokumentiert.

Außerdem haben wir statt der Barbie und Legomännchen einfach kleine Eichelmännchen „gezaubert“. Im Buch wurde es mit Stöckchen vorgeschlagen, aber meine Mädels haben es dann ähnlich umgesetzt.

Auf Leinwänden wurden dann Mandalas aus Eicheln gelegt und geklebt.

 

Fazit meiner Kinder : „Wir finden das Buch super. Es hat echt viel Spaß gemacht es anzuschauen und auch wenn ich (7) noch gar nicht so gut lesen kann, hab ich alles verstanden. Die Bilder haben es mir gezeigt.
Meine Schwester (11) und ich haben einfach drauf los gepanscht. Und eigentlich findet man immer irgendwas draußen zum Basteln und Spielen.“

„Mir (11) hat das Buch auch sehr gut gefallen. Ich fand auch die Seiten toll, wo erklärt wurde wie man Sterne beobachtet. Ich liebe Sterne. Beim Zelten war das echt cool, abends immer in den Himmel zu schauen. Das Buch sollte man sich echt kaufen. Also, meine Daumen sind oben.“

Unsere Kinderbuch-Testerin: Daniela Kofent hat vier Kinder im Alter von 5, 7, 10, 14 Jahren und hat das Naturbuch mit ihren Kindern getestet.

 

WILD DAYS vom Landwirtschaftsvlg Münster (7. März 2022)
Lesealter ‏ : ‎ 5–10 Jahre
Preis 22 Euro

 

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