The Mind Extreme wird als Gemeinschaft/Team gespielt, nicht gegeneinander. Es gibt also nicht den Sieger, der am Ende des Spiels feststeht. Vielmehr muss man als Team versuchen…

The Mind Extreme: Team-Spiel ohne Einzelsieger

Das Spiel ist als Kartenspiel aufgebaut. Gleich zu Beginn muss ich anmerken, dass dieses Spiel als Gemeinschaft/Team gespielt wird, nicht gegeneinander. Es gibt also nicht den Sieger, der am Ende des Spiels feststeht. Vielmehr muss man als Team versuchen, die entsprechenden Level oder eben so viele wie möglich davon gemeinsam korrekt zu bespielen und somit neue Leben oder „Wurfsterne“ zu erkämpfen.

Das Spiel wird als Gemeinschaft/Team gespielt wird, nicht gegeneinander. Es gibt also nicht den Sieger, der am Ende des Spiels feststehtDie Anleitung ist verständlich dargestellt und mit Beispielen verdeutlicht. Die Karten haben eine gute Qualität, sind also stabil und lassen sich gut bespielen. Das Spiel selbst stellt sich nach mehreren Versuchen als sehr spannend dar. Je nachdem, wie viele Personen spielen, gibt es eine unterschiedliche Anzahl von Level, die bespielt werden, und unterschiedlich viele „Leben“ und „Wurfsterne“ zum Start dazu. Zum Spiel gehören weiterhin je 50 weiße und rote Spielkarten mit den Zahlenwerten von 1 bis 50. Bei Level 1 bekommen alle Spieler eine Karte, bei Level zwei dann je zwei Karten usw. Jeder Mitspieler kennt dabei nur seine eigene Karte/Karten. Nun muss man neben den Level-Karten zwei Stapel bilden. Links der Level-Karte müssen die weißen Zahlenkarten abgelegt werden von der niedrigsten zur höchsten Zahlenkarte. Rechts dann die roten Karten umgekehrt, also mit der höchsten Zahlenkarte beginnend zur niedrigsten. Die Schwierigkeit liegt nun darin, dass von den 50 weißen und 50 roten Karten in Level 1 bei z. B. 3 Spielern nur 3 Karten verteilt worden sind, bei Level 2 dann je 2, also 6 Karten. Diese Karten müssen nun in der richtigen Reihenfolge abgelegt werden. Also die weißen Karten von der niedrigsten zur höchsten Zahlenkarte, die roten umgekehrt. Da die Mitspieler untereinander nicht wissen, welche Zahlenkarten die anderen haben, ist es extrem schwierig abzuschätzen, wann die Karte/die Karten, die man selbst in der Hand hält, gelegt werden muss/müssen, damit die richtige Reihenfolge eingehalten wird. Dabei gibt es keine Reihenfolge der Mitspieler, also man wartet nicht darauf, dran zu sein, es legt derjenige eine seiner Karten auf eine bereits gelegte, wenn er meint, dass sein Zahlenwert jetzt passen müsste.

Es ist verständlich, je mehr Spieler spielen und je weiter man bei den Level voranschreitet, desto schwieriger wird das Ganze.

Dabei kommt bei einigen Level-Karten noch die Schwierigkeit hinzu, dass der eine oder gar beide Zahlenkarten-Stapel verdeckt ausgelegt werden müssen. Man also noch unwissender ist, wann man seine eigene Karte mit in den Stapel einbringen sollte. Dafür ist es umso schöner und der Freudenschrei umso größer, wenn ein verdeckter Zahlenstapel tatsächlich in der richtigen Reihenfolge gelegt worden ist. Da das Spiel die Nebenbezeichnung „Für Profi-Telepathen!“ hat, möchte ich nicht verheimlichen, dass man zu Beginn oder auch während des Spiels eine Hand auf den Tisch legt, um per Telepathie hilfreiche Hinweise zu den Zahlenwerten und Farben der Mitspieler zu bekommen. Das nennt sich dann „synchronisieren“.

Hat man ein Level geschafft, bekommt man bei einigen Level ein weiteres „Leben“ oder einen „Wurfstern“ dazu. Hat man das Level nicht korrekt beendet, müssen so viele Leben abgegeben werden, wie Fehler in den abgelegten Kartenstapeln entstanden sind. Dafür gibt es dann Beispiele, wie die Fehler gezählt werden.

Bemerkt man, dass man zu lange gewartet hat und zwischenzeitlich ein anderer eine Karte abgelegt hat, wo eigentlich die eigene davor hätte gelegt werden müssen, kann man die Hand heben und um Einsatz eines vorhandenen „Wurfsternes“ bitten. Wenn alle einverstanden sind, wird ein „Wurfstern“ abgegeben und alle Mitspieler legen entweder die in der Hand befindliche niedrigste weiße oder höchste rote Zahlenkarte ab, die dann aufgedeckt und aus dem Spiel genommen wird. Dann kann das Level mit den noch in den Händen befindlichen Karten weitergespielt und noch gewonnen werden.

Wir haben das Spiel einerseits mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern im Alter von 6 und 7 Jahren gespielt. Beide Kinder haben das Spiel von Beginn an verstanden, waren auch anfangs mit Spaß dabei, waren aber schnell enttäuscht, wenn bereits Level 2 nicht gemeistert wurde.

Mein Sohn hat immer wieder versucht, einen Schuldigen zu finden, der hätte eher oder später legen müssen. Sodass man hier bei Kindern hin und wieder darauf hinweisen muss, dass keiner die Karten der anderen kennt und solche Fehler zum Spiel dazugehören. In einer anderen Kombination haben wir zu dritt mit unserem 6-jährigen Sohn dann sogar bis Level 6 durchgehalten und waren insbesondere bei der erschwerten Spielvariante, wenn die Karten verdeckt gelegt werden sollten, umso überraschter, wenn die „Synchronisation“ zuvor geklappt hat. In dem weiteren Spielverlauf macht dann der Einsatz von „Wurfsternen“ auch erst richtig Sinn, weil dann auch mehr Karten in der Hand sind, von denen dann die vermutlich falschen aus dem Spiel gelegt werden können. Auch das Einsetzen eines solchen „Wurfsternes“ hat unser Sohn schnell verstanden und korrekt angewandt.

Es handelt sich bei diesem Kartenspiel um eine ganz andere Variante als die bekannte, bei der es darum geht, als Sieger ein Spiel zu beenden.

Anfangs fällt das Team-Denken schwer und auch die Reihenfolge mussten wir immer wieder betonen, also welche Farbe mit der niedrigsten und welche mit der höchsten beginnen soll. Als Gedankenstütze kann man sich aber die weiße Null und die rote 51 auf den Level-Karten versuchen zu merken, die hier ja einen Hinweis geben. Dieses Spiel stellt daher eine ungewohnte Herausforderung an die Mitspieler als Team dar.

Ich kann nur sagen, entweder man liebt es, so wie es bei unserem 6-jährigen Sohn jetzt ist, oder man mag diese Spielidee gar nicht. Uns macht das Spiel sehr viel Spaß und wird im Moment jeden Tag mindestens einmal gespielt.

Unsere Spielebotschafter: Familie Stampe hat das Spiel mit den Jungs Daven und Jamie getestet.

 

Name des Spiels: „The Mind Extreme“
Verlag: Nürnberger-Spielkarten-Verlag, 2019
Für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 20 min.
Preis: ca. 9 bis 11 Euro

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