„Escape the Room – Das Geheimnis der Sternwarte“ ist ein sehr empfehlenswertes Spiel und wir sind bereit für weitere Rätsel!
Escape the room Spiele waren ursprünglich als Online-Spiele konzipiert, eroberten bald jedoch Events und nun auch Wohnzimmer. Ziel ist dabei immer, mit seinen Mitspieler gemeinsam Rätsel in einer gewissen Zeit zu lösen, um sich so aus einem versperrten Raum zu befreien.
Das Geheimnis der Sternwarte soll dabei ein Partyevent für drei bis acht Spieler sein, bei dem man sein heimischen Wohnzimmer natürlich nicht verschließen muss, aber dennoch mit seinen Freunden dieses Geheimnis lüften kann.
Die Verpackung des Spiels erscheint recht schlicht: die geheimnisvolle Sternwarte, die halb verfallen auf der Oberseite prangt, scheint von innen durch einige kaputte Fensterläden zu leuchten, während einige Detektive darauf zu laufen.
Beim Öffnen des Spiels erwartet einen die Anleitung, auf der unübersehbar der Hinweis prangt, zunächst keinen der Umschläge zu öffnen, sondern als Veranstalter zunächst einen Teil der Anleitung zu lesen. Dies ist wichtig für die Vorbereitung des Spiels. So benötigt man einen ausreichend großen Tisch, eine Uhr, Stift und Papier und bei Bedarf einen Internetzugang für Online Tipps.
Wer auf eine passende Atmosphäre Wert legt, kann seine Gäste in passender Garderobe einladen und leise klassische Musik laufen lassen.
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Nun befinden wir uns im Jahre 1869 und ich bin der ehemalige Verwalter der Sternwarte. In der Sternwarte lebt nach dem Tod seiner Frau der zurückgezogene Astronom, doch seit einiger Zeit geschehen merkwürdige Dinge rund um die Sternwarte. Gemeinsam wollen wir den Rätseln auf die Spur kommen.
*kawumm*
Gemeinsam öffnen wir das Spiel und entnehmen 5 Umschläge, ein Lösungsrad und die erste Szene. Wir starten die Zeit, sind also in der Sternwarte (bzw. unserer Geschichte) gefangen. Alle sind sofort Feuer und Flamme und schauen sich die faszinierenden Bilder auf den Umschlägen an, jeder möchte einmal am Lösungsrad drehen.
Da noch niemand von uns ein Escape the Room gespielt hat, sind wir zunächst etwas ratlos, wie es los geht. Dank der Anleitung und den ersten Hinweisen der vorgelesenen ersten Szene kommen wir jedoch schnell zum Ziel und lösen das erste Rätsel. Herrschten anfangs noch Berührungsängste mit dem Spielmaterial, sind nach der ersten Lösung jegliche Hemmungen abgelegt und es herrscht eine gewisse Aufregung und Spannung im Raum.
Auch das zweite Rätsel ist schnell gelöst und alle sind eifrig bei der Sache. Nun wird auch klar, warum ein großer Tisch benötigt wird, da schon die ansprechende Sternenkarte recht viel Platz benötigt.
Der nächste Umschlag offenbart ziemlich viele Teile, die nicht alle zur Lösung des nächsten Rätsels benötigt werden. Daher erhöht sich hier der Schwierigkeitsgrad und wir schaffen es nicht auf Anhieb, des Rätsels Lösung zu finden.
Glücklicherweise gibt es online weitere Hinweise, die wir dankend annehmen. Schon der erste Hinweis genügt und wir puzzeln gemeinsam auf der Sternenkarte, um so die Lösungssymbole zu finden. Die kurze Demotivation ist vorüber und begeistert wird der nächste Umschlag geöffnet.
Spätestens ab dieser Stelle haben alle das Spielprinzip verstanden und jeder sucht aktiv mit nach Hinweisen oder puzzelt die nächsten Rätsel zusammen. Das Lösungsrad ist hart umkämpft, jeder möchte es einmal bedienen. Da wir jedoch öfters falsche Lösungsansätze haben, kommt auch jeder in den Genuss, die Scheiben zu drehen.
Nicht immer werden alle Hinweise sofort benötigt, dies erhöht den Schwierigkeitsgrad. Manche Rätsel sind dennoch sofort zu entschlüsseln, an anderen Stellen sitzen wir länger und überlegen. Teilweise ziehen wir wieder die Online-Tipps zu Rate. Aufgeben ist jedoch keine Option.
Als nach vielen Spielzügen eine „Zahnradmaschine“ aufgebaut ist, sind alle hellauf begeistert. Nur leider muss zuvor ein kniffliges Rohr-Puzzle gelöst werden, was durch alle Hände gereicht wird, bis es endlich gelöst ist. Obwohl ein Mitspieler vorher teilweise desinteressiert daneben sitzt, puzzelt er hier wieder enthusiastisch mit.
Kurz vor dem Ende gibt es eine Überraschung: das Spiel öffnet uns Wahlmöglichkeiten. Entweder die Sternwarte ihrem Schicksal überlassen und die Stadt evakuieren (heißt übersetzt aufhören und gewinnen) oder die Maschine in der Sternwarte vor der Explosion retten (also weiter rätseln). Wir entscheiden uns für das Weiterrätseln.
An dieser Stelle werden die belohnt, die schon im Vorfeld weitere Hinweise auf dem Spielmaterial bemerkt haben, welche zuvor nicht benötigt wurden, ja teilweise eher für Verwirrung gesorgt haben.
Wir haben es geschafft und alle Rätsel in der vorgeschriebenen Zeit gelöst. Die Sternwarte, die Stadt und der Astronom samt seiner Frau sind gerettet.
Auf die Frage, wie ihnen das Spiel gefallen hat, reagieren fast alle begeistert, einzig Max fand es langweilig. Jasmin bringt es für die anderen jedoch auf den Punkt: „Geil. Das ist ein echt geiles Spiel. Das können wir gern nochmal spielen.“
Die Sache mit dem nochmal spielen ist natürlich nicht ganz so einfach, denn alle Mitspieler kennen ja nun die Lösungen. Dennoch ist das Spiel nun nicht zum Wegwerfen gedacht, dafür wäre es auch viel zu schade mit dem doch ansprechendem und stabilem Spielmaterial. Auf der Homepage von ThinkFun.com findet man eine Anleitung, um alle Teile wieder in die richtigen Umschläge zu befördern. Anschließend wird empfohlen, das Spiel an andere Freunde weiter zu verschenken.
Da uns dieses Spiel sehr gut gefallen hat mit seinen Puzzlen und Rätseln und wir dank der Online-Hilfen nicht verzweifeln mussten, werden wir das auch tun.
Wir haben das Spiel zunächst in einer 8er Gruppe ausprobiert, an einem anderen Tag in einer 3er Gruppe. In beiden Fällen hat das Lösen sehr gut geklappt, wobei ich persönlich in der größeren Gruppe die positiv aufgeregte Stimmung als stärker und euphorischer erlebt habe. In der kleinen Gruppe war natürlich der Vorteil, dass man häufiger an der Reihe war. Dagegen musste sich jeder aus der größeren Gruppe immer wieder in Geduld üben, wenn andere gerade das jeweilige Rätsel probierten.
Unser Fazit: „Escape the Room – Das Geheimnis der Sternwarte“ ist ein sehr empfehlenswertes Spiel und wir sind bereit für weitere Escape the Room Rätsel!
Unsere Spielebotschafter: Die Klasse 8a (13 – 15 J.) der Pestalozzi-Schule Wittenberg samt Klassenlehrerin (32 J.)
Name des Spiels: Escape the Room – Das Geheimnis der Sternwarte
Verlag: ThinkFun
Spieleralter: ab 10 Jahren
Spieleranzahl: 3 bis 8 Spieler (inkl. Spielleiter)
Dauer: ca. 90 min