Für mich ein leiser Schrei an die Eltern, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen

Die Wichtlinger – Ein kleines Volk erlebt seltsame Dinge!

 Es ist ein seichte Geschichte, die  Kinder nicht unbedingt fesselt und bindet, die nicht besonders viel Lust  macht weiterzulesen.


Die Wichtlinger, dass sind Daniel, Ditta, Charlie, Frida und Blomberg. Diese fünf kleinen etwas sonderbaren Wesen leben auf einer Insel mitten im Ozean. Sie leben in kleinen Hütten und erleben alltägliches, seltsames und spannendes.

Neben ihnen gibt es noch Bossa. Bossa ist etwas größer und dünner als die anderen und wohnt nicht bei ihnen sondern irgendwo auf der Insel. So genau weiss das keiner. Zu ihr gehen die kleinen Wichtlinger wenn sie einen Rat brauchen.

Bossa scheint wie ein Erwachsener der sich um die Kinder kümmert die sagt, wann etwas zu tun ist und sie aber auch motiviert eigene Lösungen zu finden  Und dann taucht das Wusel auf, das allerhand Unruhe in das kleine Völkchen bringt.

Das Buch „Die Wichtlinger“ beginnt mit einem kleinen Vorspann über Daniel. Daniel wird, weil er krank ist, von seinem Lehrer nach Hause geschickt.

Seine Eltern sind nicht zu Hause, aber er weiss, dass wenn seine Mutter wieder da ist, sie sich um ihn kümmern wird und wenn alles gut läuft auch sein Vater nach Hause kommt, der ein vielbeschäftigter Arzt ist.

Daniel legt sich in sein Bett, frierend vor hohem Fieber und schliesst die Augen. Der erste Gedanke meiner Tochter war „Ist der jetzt tot?“ Die Geschichte der Wichtlinger beginnt, sie könnte also ein Traum von ihm sein. So mutmaßte meine Tochter es als zweite Theorie. Jedenfalls haben die ersten 3 Seiten meine Tochter noch lange beschäftigt, da man als Leser bis zum Ende des Buches mit seinen Gedanken über Daniel allein gelassen wird.

Dieses Gefühl des Unklaren hat man auch in der Geschichte von den Wichtlingern immer wieder. Einerseits regt es sehr zum Nachdenken an und fördert die Fantasie der Kinder, andererseits ist dieser Schreibstil auch verwirrend, nicht ganz klar strukturiert.

Die Geschichte wirkt daher ein wenig unspektakulär, einerseits kann man direkt voraus ahnen was als nächstes passiert, andererseits steht man wieder da und muss sich fragen was gemeint ist. Hier soll sicherlich ein Hauch von Poesie mit einfliessen.

Da sich das Buch an Kinder ab 8 Jahren richtet, ist es rein vom Lesen gut zu verstehen, aber alles was sich zwischen den Zeilen verbirgt kann je nach Reife und Verständis des Lesers, nicht verstanden werden.

Der Erwachsene findet hier leichter verschiedene Situationen die man ganz leicht  auf kindliches Verhalten münzen kann. Neugierde, etwas und jemanden unvoreingenommen zu begegnen, Toleranz aber auch die Suche nach Antworten. 

Wir haben uns doch manches mal schwer getan weiter zu lesen. Zumal es keine wirklich starken Höhepunkte in dem Buch gibt. Es ist ein seichte Geschichte, die Kinder nicht unbedingt fesselt und bindet, die nicht besonders viel Lust macht weiterzulesen.

So konnte ich meine Tochter ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr dazu bekommen selbst zu lesen, sondern musste dann vorlesen. „Mama ich hab keine Lust auf das Buch, das ist komisch und irgendwie langweilig.“ Beim Vorlesen der Geschichte war das Interesse dann größer. Die Zeichnungen, die immer wieder auftauchen sind ansprechend und verbildlichen die kleinen Wichtlinger. Was bei diesem Buch doch enorm wichtig ist. 


Unser Fazit fällt gemischt aus. Fragt man meine Tochter, sagt sie „Nein, das würde ich keinem empfehlen zu lesen.“

Als Mutter bin ich geteilter Meinung. Beziehungsweise würde ich es eher Eltern empfehlen, da ich finde, dass wenn man zwischen den Zeilen liest es eine kleine Botschaft enthält. Man liest heraus, das Daniel sich eigentlich nichts mehr wünscht als seine Eltern um sich herum zu haben. Das wird in den ersten 3 Seiten doch sehr klar. Besonders noch wenn man die letzte Seite liest.

Da wacht Daniel auf und ist enttäuscht das sein Fieber gesunken ist, was gleichzeitig bedeutet, dass seine Eltern sich wohl eher nicht so um ihn kümmern werden, als wenn er krank ist. Für mich ein leiser Schrei an die Eltern, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Prioritäten zu setzen! 

Für mich ist es in dem Sinne kein Buch das ich gerne für Kinder ab 8 Jahren zum Selberlesen empfehlen möchte. Zum Vorlesen und um danach mit seinem Kind ins Gespräch zu kommen, finde ich es gut.

Problematisch empfinde ich auch die Idee man könnte es an ältere Kinder empfehlen, da diese die Geschichte noch eher ablehnen würden, da die Geschichte nicht dem Geschmack eines beispielsweise 12 jährigen entsprechen würde.

Unsere Buchbotschafterin: Frau Judith Hapke-Kürschner, Erzieherin, Lesemutter in der Schule und Mutter von einer 7 jährigen Tochter und einem 4 jährigen Sohn.

Die Wichtlinger von Johan Bargum erschienen bereits im Jahr 2009 unter dem Titel „Der erste Schnee“ im Carl Hanser Verlag. Nun die Neuauflage mit anderem Titel im dtv Verlag und Bildern von Kristiina Louhi. Das Buch „Die Wichtlinger umfasst 117 Seiten und ist für Kinder ab 8 Jahren gedacht

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert