(K)ein Platz für uns, Kinderbuch in zwei Richtungen
Wir dürften ein besonderes Kinderbuch testen. Besonders deshalb, weil man es tatsächlich in zwei Richtungen, also vorwärts und rückwärts lesen kann. Je nachdem, ergibt sich eine andere Richtung mit einem anderen Sinn.
In die erste (ich sag mal „normale“) Richtung, geht es um einen Seehund und sein Kind, die eine Zuflucht suchen und abgewiesen werden, andersrum passiert genau das Gegenteil und sie finden Unterschlupf.
Es ist eine Geschichte um Geben und Nehmen, Teilen, Toleranz und Verständnis.
Wie fühlt es sich an, wenn man ausgeschlossen wird, was kann man anders machen? Das Buch spielt viel mit den Worten: Das geht nicht, Du hörst hier nicht, Das sagen wir nicht. Und diese werden jeweils in gegensätzliche Kontexte gesetzt.
Die Idee ist toll, mit wenig Wirkung erhält man ein ganz neues Buch, auch für die Kinder war es erhellend. Nika (4) fand es aber viel schöner andersrum, weil so „der kleine Seehund doch Freunde gefunden hat und wieder fröhlich war“. Richtigrum gelesen war es eher eine bedrückende Botschaft.
Mir persönlich gefallen die Illustrationen nicht so, diese sind nicht wirklich süß, sondern fast schon „kubistisch“, die Kinder finden sie trotzdem niedlich, insofern ist es nur meine Einschätzung. Sie sagen sogar ganz explizit, dass sie die kleinen Seehunde total süß finden. V. a., wenn sie so glücklich schauen.
Ueberreuter Verlag; 1. Auflage Januar 2019, ab 4 Jahre, 40 Seiten, ISBN 978-3219117936, Preis 14,95, gebunden