Niedliche Tiergeschichte mit viel Spannung
Die kleine Haselmaus spielt mit ihren Freunden Igel, Kaninchen und Rebhuhn Verstecken, voller Angst aber auch Neugierde trauen sie sich langsam in den Wald, vor dem ihre Eltern sie gewarnt haben, da dort „Finstertiere“, „Wusel“, „Großer Wühler“ und „Hammerkopf“ leben.
Die entpuppen sich aber als sehr nette und überhaupt nicht gefährliche Tiere, sie freunden sich an und finden den Waldrand als Raum zum gemeinsamen Spielen. Die Umsetzung dieser Entwicklung ist toll gemacht, wenn eine neue Figur auftaucht, wird diese durch ein Loch in der Seite angedeutet und beim Umblättern dann erkannt.
Meiner Enkelin hat es total viel Spaß gemacht zu raten, welches Tier es sein könnte, sie war stolz bis auf die Haselmaus schon alle Tiere zu kennen
Und beim Hammerkopf meinte sie ganz logisch: „Das ist ein Specht, aber das ist wirklich ein Hammerkopf weil der ja immer hammert“. Und voller Begeisterung hat sie bei der letzten Seite ausgerufen „Eine Kuh, das habe ich gleich gesehen“. Von den Tieren gefielen ihr das Kaninchen „Das ist so mutig und läuft als erste in den Wald“ und klar die Haselmaus „Die ist so nieeeeedlich“ am besten.
Die Beschreibung auf der Rückseite des Buches „Ein Bilderbuch mit Nervenkitzel für die Kleinen“ trifft es absolut: dieses Buch hat meine 4jährige Enkelin von Anfang an gefesselt und für eine hohe Spannung und Konzentration gesorgt
Sie war sehr fokussiert auf den Fortgang der Erzählung und ist mit Begeisterung in den Fluss der Geschichte eingetaucht. Beim wiederholten Lesen hat sie dann mehr auf die Details bei den Bildern geachtet, wir haben z.B. alle Bienen und Hirschkäfer gezählt.
Kinder sprechen sicher auf Tiere deutlich mehr an als auf die abgebildeten Pflanzen, aber auch diese waren detailliert und niedlich gezeichnet dargestellt, ich habe immer mal wieder einfließen lassen wie die verschiedenen Pflanzen und Bäume heißen.
Dem empfohlenden Alter entsprechend sind die Illustrationen recht groß und nehmen mehr Raum ein als der Text. Dieser wird in den Bildern toll umgesetzt, die Farben sind warm, sehr schön aufeinander abgestimmt. Witzige Details laden zum aufmerksamen Schauen ein, meine 4jährige Enkelin fand besonders die kleinen Insekten auf der letzten Seite klasse. Den Bildern merkt man die Liebe zur Darstellung wie auch zum Detail an, etwa die drei kleine Raupen einen Birkenstamm hochkrabbeln. Der Ausdruck der Tierkinder passt genau zum vermittelten Gefühl wie Erschrecken, Angst, aber auch Mut und Neugierde. Die Bewegungen der Tierkinder werden dynamisch ausgedrückt und entsprechen denen von Kindern sehr, etwa wie Kaninchen, Rebhuhn und Igel durcheinanderpurzeln als sie aus einem Gebüsch herauskullern. Meine Enkelin fand das klasse!
Es geht im Buch um die Überwindung von Angst, um Freundschaft, das Erfahren von anderen als Bereicherung und um die Fähigkeit, Kompromisse zu finden. Und diese Themen werden sehr spannend und mit hohem Aufforderungscharakter zum Mitraten umgesetzt. Die Altersempfehlung ist passend, die Illustrationen sehr niedlich und kindgerecht.
Unsere Kinderbuch-Testerin: Gudrun Niewendick hat das Buch mit ihrer vierjährigen Enkelin gelesen.
Titel: Oh Schreck! Wer hat sich hier versteckt?
Autorin: Jule Ambach
Illustrationen: Anka Schwelgin
Verlag: Ellermann
Erscheinungsjahr: 2022
Umfang: 32 Seiten, gebunden im Format ca. B 22 cm x H 28 cm
Preis: 16 Euro
Alter: ab 3 Jahre