Spaß für die ganze Familie: „Weltraum-Papierflieger“ – falten, losfliegen und staunen
Mit diesem Buch erhält man 23 Faltanleitungen für Papierflugzeuge, die durch ihr Design und ihre Präsentation mit dem Thema Weltraum verbunden werden. Der hintere Teil des Buches enthält 55 bunte Bastelbögen – sowohl mit aufgedruckten Faltlinien als auch blanko. Zusätzlich gibt es noch Anleitungen und Material für eine Startrampe und ein kleines Sonnensystem-Modell.
„Boah, das ist aber toll!“, war die erste Reaktion unseres 6-jährigen Sohnes als wir das Buch ausgepackten. Allein das Durchblättern durch die Vielzahl bunter Bastelpapiere erzeugte viel Vorfreude
Viele haben „Weltraum-Design“, des weiteren gibt es fröhlich bunt gemusterte Papiere, aber auch einige mit abstrakten-metallischen Mustern. Bevor wir loslegen konnten, hat er erst mal einige seiner Favoriten aus den drei Bereichen Pfeile, Gleiter und Kunstflieger markiert, die wir als erstes basteln sollten. Dabei konnte er sich kaum entscheiden, weil fast alle Flieger ziemlich reizvoll aussahen. Hilfreich für die Einschätzung als Eltern ist, dass auf den bei jedem Modell abgebildeten „Bordkarten“ in einem 5-Punktesystem angegeben ist, wie schwierig die Faltung, der Abwurf etc. ist, aber auch das Flugverhalten nach Geschwindigkeit, Dauer, Weite und Höhe eingestuft wird.
Auf der ersten Seite befindet sich noch eine „Faltschule“, die gut darstellt, wie die jeweiligen Faltschritte zu verstehen sind
Nachdem wir diese gemeinsam angeschaut haben, ging es endlich zum „Bau“ des ersten Weltraum-Papierfliegers, in unserem Fall die „Rakete“. Dieser Flieger ist wohl ein Klassiker für alle, die schon selbst als Kinder gerne Papierflieger gefaltet haben.
Zum Falten nahmen wir erst mal eins der Papiere, bei dem die Faltlinien schon aufgedruckt sind. Die Linien waren für unseren Sohn super-hilfreich, da er diesen Flieger noch nie vorher probiert hatte.
Eine tolle Idee für jeden Einsteiger und besonders für Kinder, die noch nicht so viel Faltpraxis haben! Je weiter er beim Falten kam, merkte man allerdings auch, dass die entstandenen Faltlinien leicht neben den aufgedruckten landeten, aber das tat dem Faltspaß keinen Abbruch.
Den Löwenanteil konnte unser 6-Jähriger schon alleine schaffen und sich von den Zeichnungen und Linien ableiten. Papa als Begleitung daneben war aber schon nötig, denn bei der ein oder anderen Stelle wurde gelegentlich Hilfe benötigt, damit alles am Ende genau genug passte.
Für uns war das kein Problem, da wir es sowieso als Familienbastelprojekt gedacht hatten. Positiv ist noch zu erwähnen, dass die Papierbögen im hinteren Teil des Buches eine vorperforierte Linie haben und sich sauber und problemlos heraustrennen lassen
Endlich konnte der Weltraum-Papierflieger nun an den Start gehen – und er flog gut! Genauso wie es eben sein soll. Auch weitere Flieger, die wir danach falteten gelangen. „Das war ein guter Flug!“ klang es dann öfter begeistert durch den Flur, wenn Papa, Sohn und die kleine Schwester ihre Flieger auf die Reise schickten.
Je schwieriger die Flieger wurden, desto mehr Hilfe wurden auch benötigt, aber immer noch in dem Rahmen, dass es sich noch als eigene Bastelarbeit des Kindes anfühlte. Auch das Nachbasteln des ersten Fliegers mit einem der Papiere ohne Aufdruck klappte. Wobei er selbst schon meinte, „das war schon schwieriger“.
Als besonderes Highlight wurde hinten auf dem Buch noch die „pfeilschnelle Startrampe“ genannt und unser Sohn brannte darauf, sie zu bauen. Nachdem wir lange gesucht hatten, fanden wir endlich auch noch ein Gummi mit der erforderlichen Länge dafür. Die Startrampe wird ansonsten aus der eingeschlagenen Seite des äußeren Einbandes gebaut und ist damit aus relativ stabilem Material.
Allerdings lässt sich diese dickere Pappe auch nicht gut knicken und wenn es dann endlich gelingt, reißt bzw. bricht die äußere Beschichtung an den Kanten. Das tut der Funktion zwar keinen Abbruch, sieht aber nicht mehr so gut aus.
Vom Praxistest waren wir dann eher enttäuscht. Ja, die Flieger lassen sich damit in die Luft schießen, aber wirklich besser und schneller wurden sie unseres Eindrucks nach dadurch nicht.
Dazu kommt, dass das Gummi leicht in das dünnere Papier der Flieger eindrückt und sie dadurch unnötig schnell kaputt gehen.
Das zweite Extra, ein Sonnensystem-Modell, ist thematisch eine passende und nette Idee, aber zumindest für jüngere Kinder schwieriger auszuschneiden, da es entweder um exakte Kreise geht oder innen liegende Schnitte. Schön ist, dass die Planeten „wie die Originale“ bedruckt sind.
Zusammenfassend hat uns dieses Buch gut gefallen und viel Spaß beim Falten und Werfen beschert. Da sich die Flieger auch mit jedem anderen DinA4-Papier falten lassen, wird es sicherlich auch noch öfter in die Hand genommen werden.
Die Altersgruppe ab 5 halten wir für realistisch solange zumindest am Anfang ein Erwachsener (oder älteres Geschwisterkind) in der Nähe ist um zwischendurch zu unterstützen. Für eine kleine Basteleinheit zwischendurch oder als spontanes Eltern-Kind-Bastelprojekt ist es absolut zu empfehlen, da man außer Schere, Bleistift und Lineal kein weiteres Material benötigt. In diesem Sinne: Viel Spaß an alle weiteren zukünftigen Astronauten 😊
Unsere Kinderbuchentdecker: Daniela Hofius hat zwei Kinder. Der Junge ist sechs und das Mädchen zwei Jahre alt.
Thade Precht, „Weltraum-Papierflieger“,
EMF 2022,
164 Seiten,
Für Bastelfreunde ab 5 Jahre