Jim Panse – einfach nur genial!
Jim Panse – wenn es die Figur noch nicht gäbe, sie müsste erfunden werden!
Egal welches Buch wir bislang mit dieser liebenswürdigen weil absolut kindgerechten Figur wir bisher gelesen haben, der „das ist bei mir genauso“ Erkennungswert ist sehr hoch!
Besonders toll finde ich an dieser Figur, dass sie Gefühlszustände von Kindern abbildet, die eben nicht immer nur nett und freundlich sind, sondern manchmal auch ganz schön schwierig für alle sein können.
Mal hat Jim keinen Bock, mal will er nicht mit den anderen tanzen und feiern, mal ist er mies drauf, dann wieder stur und sagt zu allem nein – und jetzt geht es eben darum, dass selbst Jim mal Angst hat! Immer dabei seine Freunde: der Gorilla Nick, die Giraffe Leslie, das Warzenschwein und das Stachelschwein. Sie durchstreifen in der Halloweenncht den dunklen Dschungel, der sie einerseits ängstigt, andererseits aber Leckereien verspricht die sie gerne haben wollen. Ein klassischer Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt, bildreich und anschaulich umgesetzt.
Die Freunde ermutigen sich gegenseitig, trotz Angst ungewöhnlichen Geräuschen auf die Spur zu kommen.
Und Jim betont immer wieder „Ich habe keine Angst“, auch wenn er dabei kontinuierlich kleinlauter wird. Meine Enkel haben gleich gemerkt, dass er sehr wohl Angst hat „Jim Panse hat ja doch Angst, das stimmt ja gar nicht dass er keine Angst hat“. Es hat ihnen Spaß gemacht Jim zu durchschauen, und die ältere Enkelin meinte „Jim tut ja immer nur so, genauso wie …. in meiner Klasse“.
Und klar war der Wert von Freundschaft und Unterstützung auch schnell erkennbar „Das ist aber gut dass der starke Nick dabei ist, sonst hätte Jim sicher noch mehr Angst“. In den meisten Situationen werden die Tiere mit Leckereien belohnt, wenn sie ihre Angst überwinden. Aber, und auch das finde ich wichtig, gibt es eine Szene, in der sie sinnvollerweise alle vor einem Stinktier fliehen.
Es kommt eben nicht darauf an, Angst immer zu überwinden, sie kann eben auch ganz wichtig sein um Gefahren zu erkennen und zu entkommen
Die Tiere geben eins nach dem anderen zu, Angst zu haben, letztlich auch Jim. Und der wichtige Satz vom starken Gorilla Nick „Das ist okay. Alle haben mal Angst“ ist für Kinder, die den Umgang mit Gefühlen in dieser Altersphase ja intensiv lernen, ausgesprochen ermutigend. Altersentsprechend ist der Textanteil kürzer gehalten, die Bilder drücken die dunkle und teilweise angstauslösende Atmosphäre im Dschungel gekonnt aus.
Das Cover ist mit einem großen Kopf von Jim in Glanzdruck vor lila Hintergrund den bisher erschienen Büchern sehr ähnlich und hat damit einen hohen Wiedererkennungswert. Die Illustrationen im Buch sind ausdrucksstark und vermitteln für kleinere Kinder durchaus Spannung, etwa wenn der Kopf mit aufgerissenen Augen eines Fingertiers eine ganze Seite ausfüllt.
Die Altersempfehlung des Verlags lautet ab vier Jahre. Mein jüngster Enkel ist drei, er liebt die Jim-Bücher, macht ihn dann gerne nach. Ich denke auch wenn er vielleicht noch nicht so ganz alles versteht sind sie auch für etwas jüngere Kinder durchaus geeignet. Jim macht einfach Spaß, und es ist toll wenn Kinder möglichst früh Bücher mit Lachen und Freude verbinden.
Unsere Kinderbuch-Testerin: Gudrun Niewendick hat das Buch mit ihren Enkeln (in Alter von 3 bis 6 Jahren) gelesen.
Titel: Sei kein Frosch, Jim!
Autoren: Suzanne & Max Lang
Illustration: Max Lang
Verlag: Loewe
Erscheinungsjahr: 2023
Umfang: 32 Seiten
Preis: 15 Euro
Alter: ab 4 Jahre