Paul und der Krieg: Als 15-Jähriger im Zweiten Weltkrieg
Der Bericht eines Jugendlichen aus den 40ern als wichtiges Dokument einer Zeit, „deren Zeugen zunehmen rar werden“
Darum geht’s: Paul ist Schüler und wird als Flak-Helfer, also Luftwaffenhelfer, eingezogen. In Form von Briefen, Postkarten und Dokumentationen wie seine durchschossene Schulterklappe, seinen Rosenkranz und vielen weiteren Sachen aus seinem Nachlass schildert er seine Situation im Zweiten Weltkrieg.
Nele (15 Jahre): Das Buch ist beeindruckend durch seine Fotos und seine Texte. Und es ist überhaupt nicht langweilig, weil alles so interessant hergerichtet ist und farblich voneinander abhebt. Manchmal musste ich mir auch erst die Fotos ansehen, bevor ich zum Lesen kam oder ich habe mal vorgeblättert, weil ich dachte, Paul stirbt.
Paul hat den Krieg überlebt und ist zum Glück noch sehr alt geworden und hat eigene Kinder bekommen. Durch seine Tochter, die seinen Nachlass aufarbeitete, entstand dieses so wichtige Buch mit authentischen Zeitzeugenberichten.
Nele war sehr beeindruckt von Paul und seiner Haltung dem Krieg gegenüber. Mit 18 Jahren versucht er durch List seine Wehrpflicht zu umgehen und muss trotzdem an die Front und wird später Kriegsgefangener.
Man merkt anhand der Briefe, dass der Junge, für den alles als Abenteuer beginnt, zunehmend erwachsen wird und auch kritischer.
Ein sehr beeindruckendes Buch, weil es die Geschichte aus Pauls Sicht zeigt. Es zeigt auch, wie Eltern manipuliert wurden. Mit Lebensmittelkarten ruhig gehalten und regelmäßigen Hinweisen, dass es den Kindern gut geht und falschen Versprechungen. Das ist sehr erschreckend, was da von Seiten der Nazis vorgegaukelt wurde.
Aufgrund seines lebhaften Layoutes ist es sehr gut für 12jährige geeignet,aber auch für ältere Jugendliche, die natürlich dann auch die Tiefgänge erkennen und noch komplexer mit dem Inhalt umgehen können.
Mattis, 12 Jahre, fand natürlich auch wieder die technischen Details wie Fotos und konkrete Informationen interessanter als das Innenleben Pauls. Auch fand er es gut, dass Fußnoten die Bedeutung von Politikern oder ähnliches immer wieder erklärten. Hat mir als Mutter auch sehr geholfen, da ich auch bei weitem nicht alles weiß.
Eine Stärke des Buches ist seine umfassende Geschichte, bestehend aus Pauls Zeitzeugnissen, die unterlegt sind mit Fotos und Zeitungsartikeln, wie zum Beispiel „Der Torgauer Handschlag“ oder einfach nur Detailwissen, warum das Deutsche Reich so genannt wurde.
Das Buch beeindruckt durch seine qualitative Aufarbeitung sowohl inhaltlich auch was sein ansprechendes Layout angeht.
Unsere Buchbotschafterin: Sandra Frommhold, Mutter von drei Kindern ( zwei Mädchen 15, 4 Jahre und ein Junge 11 Jahren) hat das Buch mit Nele (15) gelesen.
Dorothee Haentjes-Holländer: Paul und der Krieg
Als 15-Jähriger im Zweiten Weltkrieg
Ars Edition, 2019
144 Seiten
15 Euro
Zielgruppe: Jugendliche ab 12 Jahre