Das Spielen ist zu seinem Fluchtort geworden, bei dem er sich wohl fühlt. Außerdem könnte er…

Ihr Partner ist spielsüchtig. Wie gehen Sie mit der Situation um?

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Ist Ihr Partner spielsüchtig, befinden Sie sich in einer ernsten Situation. Ob es sich tatsächlich um Glückspielsucht handelt, merken Sie daran, dass er das Spiel nicht mehr unter Kontrolle hat. Er spielt immer öfter und setzt dabei sehr hohe Einsätze, die er sich eigentlich nicht leisten kann. Er wirkt beim Spielen vielleicht impulsiv und hält sich nicht an Vorsätze, die er vorher gemacht hat oder die Sie gemeinsam vereinbart haben. Vielleicht sagt er auch, dass er aufhören möchte, schafft es aber nicht?

Ein weiteres Zeichen ist, dass er depressiv wirkt, wenn er nicht spielt. Das Spielen ist zu seinem Fluchtort geworden, bei dem er sich wohl fühlt. Außerdem könnte er sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Redet er sehr viel über das Verdienen von Geld beim Glücksspiel?

Es gibt natürlich Ausnahmen, bei denen es sich nicht um eine Glücksspielsucht handelt. Möchte jemand beispielsweise ernsthaft das Pokerspielen zu seinem Beruf machen, könnte er mehrere Stunden am Tag damit verbringen, Poker zu üben und auch zu spielen. Sie merken aber wahrscheinlich am leichtesten, ob es sich um eine Glücksspielsucht handelt oder nicht, daran, wie kontrolliert er mit dem Spielen umgeht. Geht es ihm nur darum, Geld zu verdienen oder verbringt er auch viel Zeit damit, zu üben um seine Technik zu perfektionieren? Pokerspieler und andere professionelle Karten- oder Glücksspieler müssen sehr viel Zeit mit dem Spiel verbringen. Wirkt ihr Partner aber impulsiv und scheint nur aufzublühen, wenn er spielt, dann handelt es sich vermutlich um eine Glücksspielsucht.

Was Sie tun können

Sie können Ihren Partner auf verschiedene Arten unterstützen, und ihm dabei helfen, verantwortungsvoll zu spielen. Sie können eine Beratung anrufen und sich über die vorhandenen Möglichkeiten informieren. Dort sind meist geschulte MitarbeiterInnen, die sich mit dem Thema sehr gut auskennen. Viele Spielcasinos haben außerdem Spielschutzbeauftragte, die u. a. für die Verwaltung von Spielsperren verantwortlich sind. Es gibt  viele unterschiedliche Therapiemöglichkeiten wie z.B. Psychotherapie, Gruppenhilfe, sowie ambulante Behandlung und schließlich Klinikaufenthalte. Das Wichtigste dabei ist es, den Betroffenen eine Distanz zum Glücksspiel zu ermöglichen. Durch den Abstand hat er die Möglichkeit, seinen Zustand zu reflektieren und zu verbessern, sowie am eigentlichen, zugrundeliegenden Problem zu arbeiten.

Wie helfe ich einem Glücksspielsüchtigen? Schritt-für-Schritt

  1. Leihen Sie dem Betroffenen kein Geld. Glücksspielsucht ist eine Krankheit. Höchstwahrscheinlich wird das Geld nicht zur Tilgung von Schulden, sondern zum Spielen eingesetzt.
  2. Schützen Sie Kinder vor Streit und unangenehmen Situationen mit Ihrem Partner.
  3. Schreiben Sie eine online Beratung an oder schildern Sie einer telefonischen Spielsuchthilfe das Problem. Beratungen wie diese sind oft kostenfrei und werden von geschulten MitarbeiterInnen geführt.
  4. Sprechen Sie mit Ihrem Partner. Die MitarbeiterInnen einer Beratung können Ihnen genau sagen, wie Sie dabei am besten vorgehen.
  5. Gehen Sie die Optionen durch. Zu den Möglichkeiten gehören Psychotherapie, Klinikaufenthalte, Selbsthilfegruppen, online und telefonische Beratungen. Hinzu kommen eine Sperre des Glücksspielkontos und Beratung durch das Casino. Das wichtigste dabei ist, dass Ihr Partner Abstand vom Spiel bekommt, damit er wieder gesund wird.

Es ist wichtig zu wissen, dass Sie Unterstützung erhalten können, wenn Sie sie benötigen. Sie sind nicht alleine. Holen Sie sich und Ihrem Partner Hilfe. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es ein umfangreiches Hilfsangebot für Betroffene einer Glücksspielsucht. Gemeinsam können Sie es schaffen, Spielsucht zu überwinden.

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