Beide Kreditarten haben Vor-, aber auch Nachteile
Liegt die Waschmaschine in den letzen Zügen oder das Auto gibt den Geist auf, muss schnell ein Ersatz her. Oft reicht der „Notgroschen“ auf dem Sparbuch jedoch nicht aus, um den vollen Kaufpreis auf den Tisch zu legen.
Deshalb finanzieren viele Verbraucher die neue Anschaffung über einen Kredit. Der Ratenkredit bietet niedrigere Zinsen, doch wer einen Dispositionskredit in Anspruch nimmt, zahlt keine Bearbeitungsgebühr.
Welcher Kredit ist also günstiger?
Es hängt immer von der finanziellen Situation des Einzelnen ab, mit welchem Kredit eine Anschaffung am kostengünstigsten finanziert werden kann.
Der Dispositionskredit gestattet dem Kunden, sein Konto auf unbestimmte Zeit um das zwei- bis dreifache des monatlichen Gehaltseinganges oder des Nettoeinkommens zu überziehen. Der große Vorteil dieser Kreditform ist die sofortige Verfügbarkeit des Geldes. Wenn der Dispo einmal eingeräumt ist, muss der Kunde weder einen weiteren Vertrag abschließen noch ein Bearbeitungsentgelt entrichten. Bis zur vereinbarten Höhe kann er das Geld jederzeit selbstständig abrufen. Auch einen Mindestbetrag, wie ihn viele Banken beim Ratenkredit festlegen, gibt es hier nicht. Das Abzahlen des Kredites kann der Kunde ganz nach seinen Vorstellungen gestalten. Voraussetzung für das Einräumen eines Dispo-Kredites sind neben einer einwandfreien Kontoführung auch regelmäßige Einkünfte, die es ermöglichen, das Geld in selbst festgelegten monatlichen Raten zurückzuzahlen. Aber auch die komplette Tilgung des Kredites mit einem größeren Betrag, zum Beispiel einem fällig werdenden Sparvertrag, ist jederzeit möglich.
Aber: Diese Flexibilität hat ihren Preis. Der Zinssatz für Dispositionskredite ist in der Regel deutlich höher als für einen Ratenkredit.
Beim Ratenkredit dagegen stehen Laufzeit, Zinssatz und Rate von Anfang an fest.
Der Kunde kann so genau die feste, monatliche Belastung kalkulieren. Beim Dispositionskredit ist das so nicht möglich, denn der Zinssatz wird immer auf das aktuelle Minus auf dem Konto berechnet. Die Schuld verringert sich also bei jedem Zahlungseingang und erhöht sich bei jeder Abbuchung oder Abhebung. Der Zinssatz von Ratenkrediten liegt zudem meist deutlich unter dem Dispo.
Einige Kreditinstitute bieten auch beim Ratenkredit die Möglichkeit einer entgeltfreien Sondertilgung an. Viele Geldinstitute bieten zudem bei einem online-Abschluss besonders günstige Konditionen. Ein Nachteil dieser Kreditform sind allerdings oft die Bearbeitungsgebühren, die in der Regel ein bis drei Prozent der Kreditsumme ausmachen. Zudem muss der Kunde mit seiner Bank einen Vertrag schließen.
Vor- und Nachteile: Der Dispo eignet sich vor allem für Kunden, die ihr Minus mit hohen Raten schnell ausgleichen können oder nur einige Wochen überbrücken müssen, bis zum Beispiel ein größerer Betrag aus einem Sparvertrag oder fest angelegtes Geld frei werden.
Als Faustregel jedoch gilt: Bei Laufzeiten von mehr als einem Jahr sollte der Kunde seine Anschaffung in jedem Fall über einen Ratenkredit finanzieren. Auch größere Summen, wie zum Beispiel für die Anschaffung eines Neuwagens, lassen sich über den Dispokredit nicht finanzieren.
Egal für welche Kreditform Sie sich entscheiden, jedem Kredit sollte die gründliche Analyse der eigenen finanziellen Situation vorausgehen. Ist Spielraum für einen Kredit vorhanden, empfiehlt sich ein sorgfältiger Vergleich der Konditionen. Denn niemand möchte mehr als nötig bezahlen, gerade wenn es um geliehenes Geld geht.
Quelle: Deutsche Postbank AG