Mal ein anderes Buch über den Umgang mit Haustieren aus der Perspektive eines Fabelwesens auf die Menschen.
Darum gehts: Und plötzlich steht ein Mädchen namens Winnie vor Miss Drachenzahns Tür und möchte sie zum Haustier haben. Und das, obwohl Miss Drachenzahn, ein 3000-Jahre alter Drache, der sich immer wieder in einen Menschen verwandelt, gerade um ihr eigenes liebstes Haustier namens Fluffy trauert und sich eigentlich zu einem 20jährigen Schlaf hinlegen möchte. Und dann hat dieses Menschenwesen auch noch einen Schlüssel ihrer Fluffy, die eigentlich Tante Amelia hieß…Winnie lässt sich von der unwirschen Miss Drachenzahn nicht beeindrucken. Und dabei hatte Tante Amelia es doch nur gut gemeint, in dem sie im Testament schrieb, dass Winnie Miss Drachenzahn besuchen solle. Die kleine Winnie ist mit ihrer Mutter auf der Flucht vor ihrem Opa, dem Bruder von Tante Amelia, dem man überhaupt nichts recht machen kann. Die beiden freunden sich schließlich an. Zwischendurch wird es immer fantastisch, wenn es um Zwerge, Kobolde oder das Pemburu geht. Da Miss Drachenzahn als echter Drachen auch zaubern und fliegen kann, und man einem Haustier bei der Entfaltung seiner Talente helfen solle, erstehen die beiden einen Zaubermalblock. Wie sich später herausstellt, entspringen diesem alle von Winnie gemalten Tiere. Auch das Pemburu, das immun gegen Zauberei ist und deshalb gefährlich, weil es Magie der anderen auffrisst, wie ein Gierschlund. Obwohl Miss Drachenzahn eigentlich gar nicht am diesjährigen Zauberfestival teilnehmen wollte, müssen Winnie und sie schließlich doch noch hin, weil sie zwar alle anderen Tiere, einschließlich Miss Drachenzahns Spiegelzeichnug wieder einfangen müssen. Sie vermuten, dass sie das Pemburu nur dort kriegen werden. Und so ist es auch. Als Fliege verwandelt, beißt Miss Drachenzahn das Pemburu mitten ins Herz. Als alle Tiere wieder eingefangen sind, kauft Miss Drachenzahn ihrer Winnie einen nichtmagischen Zeichenblock und Winnie kann nun aus Herzenslust malen.
Das Buch ist sehr unterhaltsam in der Ich-Perspektive der alten Drachendame Miss Drachenzahn geschrieben. Zwischendurch mit kleinen neckischen Anleitungen…
… wie man ein Haustier behandelt und kleinen Anweisungen auf Schildern für Winnie. Das brachte meinen Sohn immer wieder beim Lesen zum Lachen, weil er es lustig fand, dass beide, den jeweils anderen als angehendes Haustier betrachteten. Durch den Zeichenblock und die entsprungenen Fabelwesen entsteht ein nettes magisches Chaos und gipfelt schließlich in einer Jagd während des Zauberwettbewerbes. Das Buch bietet sich für 9jährige Leser sehr gut an, da es phantastische Elemente mit einem modernen Stück Alltag verbindet, die Drachendame empfängt natürlich Emails. Das macht es weniger abstrakt und eben auch sehr lustig.
Mein Sohn las mir immer wieder die lustigsten Textstellen vor, z.B. als die alte Dame Miss Drachenzahn Winnie einen neuen Zeichenblock kaufen will und Winnie wissen will, ob die Dame dann mit ihren Perlentränen zahlen will.
Daraufhin die Drachendame ganz trocken, dass sie natürlich mit ihrer Kreditkarte zahlen will. Auch dass Miss Drachenzahn in der Lage ist, Emails zu empfangen, bringt das Buch mit seinen Fantastischen Tieren ein Stück in die Wirklichkeit zurück, dass macht es spannend. Mein Sohn fand die Zeichnungen sehr schön, und auch die Tatsache, dass die Schrift schön groß war, als Vielleser hat er momentan schon andere Texte und Bücher gelesen und daher umso mehr genossen. Die beschriebene Jagd nach dem Pempuru fand er toll.Und eben diese Anleitungen, wie man mit Haustieren oder eben in Winnies Fall, mit Kindern umzugehen hat.
Laurence Yep; Joanne Ryder
Miss Drachenzahn – Anleitung zum freundlichen Umgang mit Kindern
Dtv Junior
2017
188 Seiten, 12,95 Euro,
Zielgruppe: Kinder ab 9 Jahren