Girokonto gibt es heute kostenfrei – doch was bedeutet das?

Ohne Girokonto kommt heute kaum ein Verbraucher durch den Alltag

Wo kostenfrei draufsteht, ist noch lange kein kostenloses Girokonto drin.

© Petra Bork / pixelio.de

Miete, Mobilfunkrechnungen oder Lohnzahlungen – fehlt das Konto, ist man vom bargeldlosen Zahlungsverkehr abgeschnitten. Kein Wunder, dass sich die Zahl der in Deutschland unterhaltenen Girokonten seit den letzten Jahren auf einem hohen Niveau bewegt. Für das Jahr 2013 hat die Deutsche Bundesbank einen Gesamtbestand von 98,55 Millionen Girokonten ermittelt.

Für viele Bankkunden ist das Girokonto inzwischen ein genauso banaler Begleiter des Alltags geworden wie das Auto oder der PC. Und man hat sich in der Vergangenheit an viele Annehmlichkeiten beim Banking gewöhnt. Einfach von zu Hause aus per Online-Banking Überweisungen tätigen – oder keinen Cent fürs Konto zu bezahlen. Kontoführung kostenfrei ist immer noch eines der starken Argumente, die Banken für ihr Girokonto ins Feld führen. Was bedeutet dies in der Praxis aber genau? Viele Verbraucher machen sich hierüber keine Gedanken.

Das Girokonto: Was bedeutet kostenfrei?

Im Alltag haben wir uns in gewisser Weise an eine „Geiz-ist-geil“ Mentalität gewöhnt. Viele Dienstleistungen, wie Online-Ausgaben von Tageszeitungen gibt es kostenfrei. Auch beim Banking schlägt sich diese Haltung nieder. Wird vom kostenfreien Konto gesprochen, handelt es sich um ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr.

Damit kommen Banken dem Kunden natürlich nicht aus reiner Nächstenliebe entgegen. Im Vordergrund stehen die Neukundenakquise und deren Guthaben. Und natürlich werden Neukunden, die am kostenfreien Girokonto Interesse haben, weitere Bankprodukte angeboten. Ist das Konto aber immer so kostenlos, wie man als Verbraucher glaubt?

Welche Stolperfallen existieren dabei

Wo kostenfrei draufsteht, ist noch lange kein kostenloses Girokonto drin. Was von Bankkunden leider regelmäßig vergessen wird, ist das Kleingedruckte. Banken sind grundsätzlich private Unternehmen, hinter denen eine Gewinnerzielungsabsicht steht – und die häufig Interessen ihrer Aktionäre zufriedenstellen müssen.
Worauf ist beim kostenfreien Konto also besonders zu achten? Eine der ersten Stolperfallen ist die Kopplung des Verzichts auf Kontoführungsgebühren mit Bedingungen wie:

• die Nutzung als Gehaltskonto
• einen Mindestgeldeingang je Monat/Quartal.

Das ist grundsätzlich noch nicht schlimm und wird heute auch sehr offen kommuniziert. Doch kann sich das vermeintlich kostenfreie Konto noch aus ganz anderen Gründen als durchaus teuer entpuppen. Viele Banken haben in den letzten Jahren Gebühren für einzelne Buchungsposten eingeführt, verschicken smsTAN nur gegen Aufpreis oder greifen bei beleghaften Geschäftsvorfällen ins Portemonnaie ihrer Kunden.

Fazit: Kaum ein Girokonto ist kostenlos

Bankkunden sind heute auf ein eigenes Konto angewiesen – und können dank kostenloser Girokonto kräftig sparen. Überziehungs- und Dispozinsen oder Gebühren für die Bankkarte fallen aber trotzdem nicht einfach unter den Tisch. Wer diese Tatsache gedanklich einfach wegfallen lässt, trifft am Ende schnell die falsche Entscheidung – und eröffnet letztlich ein teures Konto.

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