Waschbecken: Kleine Kratzer mühelos entfernen
Oh Schreck – ein Moment der Unachtsamkeit und schon fällt der schwere Seifenspender ins Waschbecken. Das Ergebnis ist ein sichtbarer Kratzer auf der Oberfläche, der Kalk und Schmutz nahezu magisch anzieht. Ärgerlich! Doch kein Grund zur Sorge, kleine Schäden in Badkeramiken lassen sich spielend leicht selbst ausbessern. Mit drei praktischen Tricks sieht der Waschtisch gleich wieder wie neu aus.
Kratzer wegpolieren
Scheren, Bürsten oder gar Katzenkrallen zerkratzen die Oberfläche des Beckens nur leicht. Da genügt bereits ein wenig Politur, um die Schäden zu beseitigen. Gut sortierte Fachhändler oder Baumärkte bieten zahlreichen Pasten an, für jedes Material und für jede Farbe finden Sie das passende Mittelchen.
Was Sie benötigen:
- Politur
- Tuch
- Feuchter Schwamm
- Etwas Wasser
Mit einem Tuch befeuchten Sie die Schramme vorsichtig, die Stelle sollte nicht zu nass sein. Geben Sie eine haselnussgroße Portion der Politur auf einen feuchten Schwamm und tragen Sie diese mit kreisförmigen Bewegungen auf. Nach circa zwei Minuten spülen Sie die Seiten des Beckens mit klarem Wasser aus und tupfen es dann trocken.

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Abgeplatzte Stellen überlackieren
Gerade bei tieferen Beschädigungen reicht eine kräftige Politur nicht aus. Punktuelle Abplatzungen lassen sich mit einem Lackstift jedoch gut überlackieren. Eine große Auswahl an Lacken für Keramik, Mineralguss und Acryl finden Sie in jedem Sanitärfachhandel.
Achten Sie beim Kauf auf die richtige Farbbezeichnung, allein den Farbton Weiß erhalten Sie in zahlreichen Nuancen.
Was Sie benötigen:
- Lackstift in der richtigen Sanitärfarbe
- Schwamm
- Etwas Reiniger
- Wasser
- Eventuell Politur
Zunächst sollte die Oberfläche gründlich von Schmutz befreit werden. Mit einem Schwamm, ein paar Tropfen Reinigungsmittel sowie etwas Wasser lassen sich Verunreinigungen leicht lösen. Anschließend reiben Sie den Waschtisch trocken. Vor dem Auftragen schütteln Sie den Lackstift zwei Minuten lang kräftig durch, mit einem Pinsel tragen Sie eine dünne Schicht auf die betroffene Stelle auf. Der Lack deckt nicht? Mehrere dünne Lagen sorgen für ein deckendes Ergebnis. Nun heißt es warten. Die Lackschicht benötigt rund 24 Stunden zum Trocknen, belastbar ist die Stelle jedoch erst nach vier Tagen. Für den schicken Glanz empfiehlt sich eine abschließende Politur.
Wer zur Reparatur einen Lackstift verwendet, sollte später auf scharfe oder scheuernde Putzmittel verzichten. Diese greifen den aufgetragenen Lack an und können ihn unter Umständen sogar lösen.

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Größere Schäden mit Reparatur-Set behandeln
Hat der Seifenspender einen tiefen Schlagschaden verursacht, helfen Politur und Lackstift nicht. Für diesen Fall haben die Hersteller von Sanitärmöbeln ein praktisches Reparatur-Set erfunden. Dieses Set besteht aus einer Dose Spachtelmasse, einer Tube Härter, einer Dose Sprühlack, einem Spachtel und drei Bögen Schleifpapier – so sind Sie bestens gewappnet.
Wie bei dem Lackstift sollten Sie auch hier auf die richtige Farbnuance achten, damit der Schaden farblich passend ausgebessert werden kann. Sets im Baumarkt oder Fachhandel eignen sich in der Regel gut für Waschtische aus Keramik, Stahlemaille sowie Acryl.
Was Sie benötigen:
- Reparatur-Seit in der passenden Farbe
- Schutzhandschuhe
- Schwamm
- Etwas Reiniger
- Wasser
- Eventuell Politur
Damit die verschiedenen Reparaturflüssigkeiten gut auf den Innenseiten des Beckens halten, befreien Sie diese von Schmutz, Rost und Kalk. Geben Sie etwas Reiniger auf einen weichen Schwamm, lösen Sie die Ablagerungen und spülen Sie das Becken mit klarem Wasser aus, anschließend wischen Sie die Seiten trocken.
Vermengen Sie die Reparaturmasse mit dem Härter, orientieren Sie sich bei der Menge an der Größe der zu behandelnden Stelle. Das Mischverhältnis setzt sich dabei aus einer Wallnuss-großen Menge Spachtelmasse und einer Erbsen-großen Portion Härter zusammen. Tragen Sie die Mischung mit dem Spachtel auf den Kratzer auf, arbeiten Sie dabei möglichst sauber. Beachten Sie die Verarbeitungszeit von vier Minuten, danach härtet die Masse aus.
Nach einer guten halben Stunde kommt das Schleifpapier zum Einsatz. Die braunen Blätter sind für Keramik und Emaille, das graue Nass-Schleifpapier eignet sich für Acryl und wird angefeuchtet verwendet. Mit dem passenden Schmirgelpapier schleifen Sie die getrocknete Reparaturmasse ab, bis keine überstehenden Kanten oder Löcher zu erkennen sind. Mit einem fusselfreien Tuch entfernen Sie den Schleifstaub aus dem Becken.
Decken Sie den Waschtisch großzügig mit Zeitung ab, zusätzlich legen Sie eine Schablone mit entsprechend großem Loch auf die Schadstelle. Vor Gebrauch sollten Sie die Spraydose für drei Minuten kräftig durchschütteln und die Sprühkraft an einem Stück Papier testen. Halten Sie nun die Pappschablone ein bis zwei Zentimeter über die Schadstelle und sprühen Sie mit einem Abstand von 15 Zentimetern durch das Loch der Schablone. Nach einer Minute wiederholen Sie den Vorgang, bis die Spachtelmasse abgedeckt ist. Nach vier Tagen ist die Reperaturmasse komplett ausgehärtet, bis dahin darf die Schadstelle nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Auch hier empfiehlt sich eine abschließende Politur.

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Austausch als letzte Lösung
Mit diesen Tricks lassen sich viele Beschädigungen im Waschbecken spielend leicht ausbessern. Große Bruchstellen (tiefer als 4 mm) oder Risse im Material erweisen sich oftmals als irreparabel – da können selbst Profis nicht mehr helfen. Spannungsrisse zählen zu den Materialfehlern, die einem grauen Haar ähneln und gerade, eventuell bogenförmig die Oberfläche zieren. Für einen sicheren Gebrauch sollte der Waschtisch in diesem Falle ausgetauscht werden.