Polarstern ist ein sogenanntes soziales Unternehmen, dessen Ziel es ist, als Unternehmen…

Wo und wie kann in Haushalten am meisten Strom gespart werden?

Um Strom zu sparen, hat ein Haushalt viele verschiedene Möglichkeiten. Die Frage ist nur, was lohnt sich wirklich. Florian Henle, Mitgründer und Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern, teilt mit uns hierzu seine Erfahrungen. Polarstern ist ein sogenanntes soziales Unternehmen, dessen Ziel es ist, als Unternehmen einen größtmöglichen Beitrag zur Energiewende zu leisten.*

Energieeffiziente Geräte senken den Energie- und Ressourcenverbrauch deutlich

 Copyright: Parce

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Im Schnitt sind bei großen elektrischen Haushaltsgeräten je nach Nutzung rund 40 Prozent möglich. Bei Waschmaschinen, die älter als zehn Jahre sind, fällt der Stromverbrauch zu aktuellen Top-Geräten sogar rund sechsmal höher aus. Aber sich deshalb neue smarte Geräte zu kaufen, um damit Stromkosten zu sparen, lohnt sich nur selten. Selbst bei energiesparender Nutzung liegen die Amortisationszeiten bei mehreren Jahren. Mit Blick auf die Umweltbilanz ist da noch gar nicht der hohe Energieaufwand und CO2-Ausstoß in der Herstellung einberechnet.

Smart Strom sparen

Smarte Funktionen sparen vor allem bei denjenigen Elektrogeräten im Haushalt spürbar Energie, die einen hohen Stromverbrauch haben, häufig genutzt werden, verschiedene Programmeinstellungen haben und deren Betriebszeit flexibel gestaltet werden kann. Am stärksten trifft das auf Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner zu. Dabei liegt der Vorteil smarter Geräte gegenüber „klassischen“ energieeffizienten Geräten darin, dass ihre Sensoren automatisch das sparsamste Programme auswählen. Bei Entscheidungen, die gut anhand messbarer Fakten getroffen werden können, wie zum Beispiel die Waschmitteldosierung abhängig vom Verschmutzungsgrad, funktioniert das nachweislich deutlich besser, als wenn Verbraucher die Entscheidung selbst treffen. Viele Werte können diese mit ihren menschlichen Sinnen nur ungenau bestimmen. Auch reduzieren smarte Geräte die so genannten Reboundeffekte. Das heißt, dass Nutzer weniger auf energiesparende Programme achten, wenn sie ein energieeffizientes Gerät gekauft haben.

Stromsparende Steckdosen

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Zwar senkt die europäische Ökodesign-Richtlinie heute den Standby-Stromverbrauch vieler Geräte, aber angesichts der langen Lebensdauer großer Elektro-Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Trockner und Co. sind Steckdosenleisten beim Strom sparen noch längere Zeit sehr wirkungsvoll. Das Gute daran ist, es macht heute weitaus weniger Mühe als früher, abschaltbaren Steckdosenleisten, intelligenten Steckdosen und Master-Slave-Steckdosen sei Dank. Master-Slave-Steckdosen etwa trennen bei Abschaltung des Hauptgerätes alle weiteren angeschlossenen Geräte ebenfalls vom Netz. Das ist unter anderem im IT-Bereich sinnvoll, wenn Scanner, Schreibtischlampe, Drucker und Monitor nur in Betrieb sein sollen, wenn der Computer genutzt wird. Alternativ kann oft auch eine Zeitschaltuhr genutzt werden, wenn beispielsweise die Kaffeemaschine stets morgens zu einer bestimmten Uhrzeit in Betrieb sein soll. Ähnlich funktionieren intelligente Steckdosen. Dabei legt der Nutzer fest, in welchen Zeitintervallen oder Situationen die Steckdose aktiv sein soll.

Eigene Energieerzeugung

Erzeugen Haushalte daheim selbst Energie, tun sie das heute am häufigsten über eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) oder Solarthermieanlage. Beide werden auf dem Dach installiert. Während mit der PV-Anlage Strom erzeugt wird, dient die Solarthermieanlage der Warmwasseraufbereitung oder der Heizung. Mit einer Solarthermieanlage spart ein Drei- bis Vierpersonenhaushalt im Schnitt bis zu 20 Prozent seines Heizenergiebedarfs bzw. 40 bis 60 Prozent seines Energieverbrauchs für die Warmwassererzeugung. Wird über eine PV-Anlage Strom erzeugt, kann damit über das Jahr gerechnet bis zu 35 Prozent des benötigten Strombedarfs gedeckt werden. Mit einem Speicher kann sogar bis zu 65 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt werden.
Immer häufiger werden auch smarte, elektrische Haushaltsgeräte mit der PV-Anlage verknüpft. Laufen sie bevorzugt dann, wenn die Sonne ausreichend Energie spendet, senkt das ebenfalls deutlich den Energiebedarf aus dem öffentlichen Netz und die Stromkosten.

Mieterstrom

Konnten bisher vor allem Besitzer eines Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhauses selbst Strom über eine PV-Anlage auf ihrem Dach oder einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in ihrem Keller erzeugen und damit ihre Energiekosten senken, profitieren davon jetzt auch immer öfter Mieter. In sogenannten Mieterstromangeboten wird Strom vor Ort erzeugt und bevorzugt in das Stromnetz des Gebäudes eingespeist. Hier deckt der Strom entweder direkt den aktuellen Bedarf der Mieter oder lädt – sofern vorhanden – einen Batteriespeicher. Erst wenn die vor Ort erzeugte Energie nicht abgenommen werden kann, wird der überschüssige Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Und falls mehr Energie benötigt wird als vor Ort bereitgestellt werden kann – beispielsweise nachts oder bei Schlechtwetter – beziehen die Mieter Strom aus dem öffentlichen Netz. Insgesamt senkt die vor Ort erzeugte Energie ihre Stromkosten um rund 10 Prozent verglichen zum örtlichen Grundversorger. Entfällt mit der EEG-Novelle ab 2017 auch auf Mieterstrom nur noch eine reduzierte EEG-Umlage, verdoppelt sich diese Ersparnis sogar auf bis zu 20 Prozent.

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