…wenn wirklich eine Epidemie ausbricht
Frau Annett Müller, Mutter von einer Tochter (10 Jahre) und einem Jungen (16 Jahre) möchte euch dieses Buch vorstellen:
Darum gehts: Dieses Buch handelt von einer Schule, die an einem warmen Sommertag unter Quarantäne gestellt wird, kurz nachdem der unbeliebte Biologielehrer Abrahamsen zusammengebrochen ist. Nach dem Schulschluss fordert der Direktor der Schule die Schüler dazu auf, auf dem Gelände zu bleiben, da wegen einer Epidemie entsprechende Vorkehrungen getroffen werden müssen.
Doch dann wird ein 4m hoher Zaun um die Schule errichtet und niemand darf diese mehr verlassen. Eine Drohne schwebt über den Schulhof und beobachtet das Geschehen, ein Helikopter wirft Essen ab und die Kinder müssen dort bleiben. Selbst das Mobilfunknetz bricht zusammen und die Verbindung nach außen ist abgebrochen. Eine Flucht gibt es nicht, da die Drohne die Flüchtigen mit nur einem Schuss erschießt. Die Schule als Quarantänestation wird zu einem Gefängnis für die Kinder. Es erkranken immer mehr Schüler und auch Lehrer und schnell macht sich Panik breit. Bald sind alle Erwachsenen tot. Es beginnt ein Kampf und Freundschaft, Freiheit und ums reine Überleben.
Das Buch als broschierte Auflage wirkt von der Covergestaltung interessant
Man sieht eine Zielscheibe, in deren Mitte der Titel des Buches geschrieben steht: Opfer. Die Gestaltung macht neugierig und ich komme gar nicht umhin, gleich auch den Klappentext zu lesen, um zu erfahren, worum es in diesem Buch wirklich geht.
Gestaltet ist das Buch in 54 übersichtlich lange Kapitel in mittelgroßer Schrift. Die einzelnen Seiten des Buches haben sowohl oben als auch unten einen größeren Rand. Selten sieht man so eine Gestaltung. Das Buch ist auf eine irgendwie besondere Art geschrieben und sticht durch besondere Elemente hervor. Der Autor spricht seine Leser auf Augenhöhe an und berichtet von dem Geschehen aus Sicht von Benjamin, des Sohns des Schuldirektors.
Inhaltlich konfrontiert der dänische Autor die Leser mit einer Situation, die gar nicht einmal so weit hergeholt ist. Aufgrund dessen kann man sich auch leicht darin hineinversetzen und sich mit Charakteren identifizieren, die darin vorkommen. Das Buch gehört zur gern gelesenen dänischen Schulliteratur. Es behandelt den Wert des Lebens, wenn die Situation eintritt und eine wirklich Epidemie ausbricht.
Themen wie Infektionen, Tod, Freundschaft, Zusammenhalt und Mitgefühl werden thematisiert und zwangsläufig beschäftigt sich auch der Leser mit diesen
Wie entwickelt sich eine Gesellschaft bzw. entwickeln sich hier die Kinder und Lehrer dieser Schule unter diesen Extrembedingungen? Einige der Schüler reagieren anders, als man es von ihnen gedacht oder erwartet hat. Mein Sohn hat sich gefragt, wie er reagieren würde, wenn das in seiner Schule geschieht? Würde er wirklich zu denen gehören, die Solidarität zeigen oder vielleicht eher zu einer anderen Gruppe gehen, um sein Überleben zu sichern? Zu welcher der sich bildendenden 3 Gruppen würde er gehören?
Das Jugendbuch schockiert aufgrund oft fehlender Solidarität untereinander und der Geschehnisse im Allgemeinen, bedrückt und erstaunt zugleich.
Obwohl ich anfangs nicht sicher war, ob mein Sohn (16) das Buch bis zum Schluss lesen würde, hat es ihn in seinen Bann gezogen und er hat es innerhalb eines Tages ausgelesen.
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert und eine sinnvolle Lektüre, die ich mir auch als Schullektüre in Deutschland gut vorstellen könnte.
Wir empfehlen das Buch sehr gern weiter.
Opfer – Lasst uns hier raus
Autor: Jesper Wung-Sung
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co . KG
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2016
Umfang: 144 Seiten, broschiert
Preis: 13,90 €
Zielgruppe: 14-17 Jahre