Gesundheitsvorsorge für das Kind
Bereits seit einigen Jahren wird erforscht, ob und wie sich Stammzellen bei der Behandlung von Krankheiten nutzen lassen. Erfolgreich in der Praxis eingesetzt wird die Therapie mit Stammzellen bei Blutkrebs. Zunächst werden die kranken Zellen durch Bestrahlung oder eine Chemotherapie zerstört, um dann dem Patienten Stammzellen zuzuführen. Forscher hoffen, mit Stammzellen eines Tages „Ersatzzellen“ oder sogar Organe nachzuzüchten.
Stammzellen gewinnen und einlagern
Die einfachste Art adulte Stammzellen zu gewinnen ist aus dem Nabelschnurblut des neugeborenen Kindes. Direkt nach der Geburt wird das Nabelschnurblut entnommen. Das ist für Mutter und Kind völlig schmerzfrei. Die Stammzellen können zur Konservierung jahrelang in flüssigem Stickstoff eingefroren werden.
Die Idee dabei ist, eine Art Gesundheitsvorsorge für das Kind zu treffen. Sollte das Kind oder ein Geschwisterkind zu einem späteren Zeitpunkt z. B. an Krebs erkranken, sollen die eingelagerten Zellen für die Behandlung verwendet werden.
Nabelschnurblut-Stammzellen sind sogenannte adulte Stammzellen, aus denen sich alle Blutzellen und Zellen des Immunsystems entwickeln können. Adulte Stammzellen können zeitlebens auch aus dem Knochenmark und aus dem Blut gewonnen werden.
Stammzellen aus dem Nabelschnurblut bieten den Vorteil – da sie so jung sind – dass sich bei ihnen kaum Schäden am Erbgut angesammelt haben. Sie sind auch sozusagen sofort einsatzbereit. Die -Stammzellen lassen sich über Jahrzehnte lagern und bei einer Erkrankung sind dann körpereigene Zellen verfügbar, die sofort helfen können – ohne die Gefahr von Unverträglichkeiten und verschleppten Infektionen.
Hoffnung auf neuartige Therapien
Forscher berichten über Ergebnisse in Tierversuchen z. B. bei Diabetes, Parkinson, Alzheimer, und Multiple Sklerose. So wurde beobachtet, dass Stammzellen auch die vorhandenen Gewebezellen zum Wachstum anregen. Beim Menschen ist der erfolgreiche Einsatz bisher bei Blutkrebs oder angeborenen Bluterkrankungen nachzuweisen.