Plasma, LED, LCD oder Röhre?
Die Freude auf einen neuen Fernseher wird schon bei den ersten Recherchen getrübt: Die Hersteller schlagen mit Fachbegriffen nur so um sich. Verständlich, denn der Markt ist riesig und die Hersteller wollen mit vielen und besseren Funktionen im Vergleich zur Konkurrenz die Nase vorn haben.
Allein im Jahr 2011 gingen fast 250 Millionen Fernseher weltweit über die Ladentheke.
Schon bevor man in die Tiefen der technischen Rafinessen und Spielereien abtaucht, ist die Verwirrung des Verbrauchers bei der grundlegenden Frage nach der Bilderzeugung gross: Plasma, LED, LCD oder Röhre – wer soll sich da noch auskennen?
Früher war alles besser?
Zumindest waren früher weniger Funktionen in ein Gerät eingebaut, was es einfacher machte, verschiedene Modelle miteinander zu vergleichen. Kaufte man vor 20 Jahren einen Fernseher, so war vor allem die Bildschirmgröße wichtig und vielleicht noch, wie viele Senderplätze vorhanden waren. Hatte das gute Stück bereits eine Fernbedienung, war die Checkliste quasi abgearbeitet.
Heute gibt es allein in der grundlegenden Technik der Bilderzeugung Unterschiede.Wir bringen ein bisschen Licht ins Dunkel der Fachbegriffe und sagen Ihnen, worauf Sie sonst noch achten sollten.
Röhrenfernseher –Technologie von gestern
Kaum noch in den Regalen zu finden sind Fernseher mit Röhrentechnologie. Dieses System ist einfach veraltet. Allenfalls gebrauchte Modelle – technisch bedingt sehr tief und klobig gebaut – sind noch auf dem Markt zu haben. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass es kaum noch Ersatzteile gibt und vor allem wahrscheinlich die Garantien auf die Geräte abgelaufen sind. Außerdem fehlen bei älteren Modellen oft diverse Anschlüsse, was das Verbinden mit anderen Geräten wie zum Beispiel einen SAT-Receiver schwierig bis unmöglich macht. Auch bei der Frage nach dem Stromverbrauch verliert der Röhrenfernseher mit Abstand.
LED und LCD – wo ist der Unterschied?
LED und LCD-Fernseher unterscheiden sich allein in der Art der Hintergrundbeleuchtung. Ansonsten handelt es sich hierbei um die gleiche Technologie: Das Bild selbst wird auf einer Flüssigkristallanzeige (Liquid Crystal Display) erzeugt. Bei einem LCD-Gerät erfolgt die Beleuchtung mittels einer Leuchtstoffröhre, bei einem LED-Gerät werden einzelne Leuchtdioden verwendet. Auf die zweite Weise erzeugte Bilder sollen mehr Tiefe aufweisen und schärfer wirken – sicherlich abhängig von Hersteller und Preisklasse.
Vorteile sind vor allem ein günstiger Anschaffungspreis und der niedrige Stromverbrauch der LCD-Geräte, die LED-Technologie als Weiterentwicklung des herkömmlichen Verfahrens ist (noch) etwas teuerer. Nachteile sind vor allem bei den LCD-Geräten eine relative Unschärfe, vor allem bei schnellen Szenen in Actionfilmen oder auch beim Sport, ein eingeschränkter Betrachtungswinkel sowie die Tatsache, dass Schwarztöne oftmals eher grau erscheinen.
Plasma: Echt scharf
Plasma-Geräte arbeiten grundsätzlich anders. Hier besteht der Bildschirm aus einzelnen Punkten (Plasma-Zellen), die selbst leuchten. Dabei enthält jede Plasma-Zelle die drei Grundfarben rot, blau und gelb, die je nach Bedarf zur benötigten Farbe gemischt werden.
Plasma-Fernseher haben eine extreme Schärfe und werden umso mehr eingesetzt, je größer der Bildschirm ausfallen soll. Auch der Betrachtungswinkel fällt gross aus, d. h. auch, wenn man schräg auf den Bildschirm schaut, ist das Bild kontrastreich und scharf. Leider sind gute Plasma-Geräte nicht gerade günstig zu haben und weisen einen etwas höheren Stromverbrauch auf.
Wichtig beim Kauf: Auf Garantien achten!
Gerade hat man sich das erwünschte Gerät gekauft, packt es zu Hause aus – und stellt fest, dass es defekt ist. Oder das gute Stück verrichtet seine „Arbeit“ ein paar Monate tadellos und verweigert dann seinen Dienst.
Gut beraten ist, wer jetzt weiß, was zu tun ist und welche Rechte er hat. Habe ich ein Umtauschrecht oder tritt die Garantie ein – sofern diese (noch) existiert? Und was ist eigentlich ein Gewährleistungsanspruch?
Auch diese Begriffe führen beim Verbraucher oft zu Verunsicherung, deshalb werden die Begriffe auf näher erläutert. Eine Garantie von zwei Jahren ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber aufgrund des Konkurrenzdrucks gerade in der Elektonikgeräte-Branche fast schon Standard.
Doch auch die beste und längste Garantiedauer nutzt nichts, wenn Sie die Garantieunterlagen und die Rechnung (Kassenbon) im Ernstfall nicht mehr zur Hand haben. Dazu legt man sich am einfachsten einen Ordner an, in dem alle Garantieunterlagen gesammelt werden und heftet den Rechnungsbeleg direkt dazu. Im Zweifelsfall wenden Sie sich einfach an den Fachhandel, bei dem Sie das Gerät gekauft haben – hier wird in der Regel kompetent geholfen und der Kontakt zum Hersteller ist meist leichter herzustellen.
Immer noch unsicher?
Alles Wissen um die Technologien verblasst, wenn man im Geschäft steht und von den Angeboten geradezu erschlagen wird. Aber hier macht man sich zu Nutze, dass man in den meisten Geschäften die zu verkaufenden Fernseher ausgestellt sind und in Aktion erlebt werden können. Stellen Sie sich einfach ein paar Minuten vor das Gerät und betrachten den Film. Bitten Sie den Verkäufer, auch einmal das Programm zu wechseln, vorzugsweise zu einer schnellen Szenerie, um Unschärfen besser ausmachen zu können. Stellen Sie sich seitwärts zum Fernseher, um die Blickwinkelweite zu testen. Nehmen Sie sich die Zeit!