Eine Mutter, die sich hysterisch beklagt…

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Hilfe, mein Kind hat was angestellt…

So nehmen Sie aufgebrachten Eltern ganz cool den Wind aus den Segeln. Wohl jede Mutter kennt diese Situation: Es klingelt oder das Telefon läutet und vor der Tür bzw. an der Strippe ist eine Mutter, die sich hysterisch beklagt – nach dem Motto „Ihr Sohn (Ihre Tochter) hat …“

Geht es Ihnen oft so, dass Sie im Anschluss an so einen Zirkus wie ein begossener Pudel da stehen und Ihnen erst hinterher einfällt, was Sie hätten sagen können? In Zukunft sind Sie für solche Auftritte gerüstet:

Choleriker erst mal ins Leere laufen lassen und vor allem Zeit gewinnen

Wenn die betreffende Person gleich an der Haustür loslegt, gehen Sie auf keinen Fall sofort auf ihre Vorwürfe ein. Bleiben Sie ruhig und sagen Sie z. B.

„Grüß Gott, Frau Meier, Sie sind ja ganz aufgeregt. Kommen Sie doch erst einmal herein. Dann können wir über alles reden.“ oder
„Ach, Sie sind die Mutter von Eva, das ist aber nett, dass ich Sie mal kennen lerne. Kommen Sie doch rein.“

Am Telefon nehmen Sie jemandem den Wind aus den Segeln, indem Sie ganz harmlos nachfragen:

„Wie ist Ihr Name? Ach, Sie sind die Mutter von Eva, mit der Maxi so gerne spielt. Wie geht es Eva?“
Oder wenn jemand völlig ausrastet: „Frau Meier, ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten, aber es hat gerade bei mir geklingelt. Kann ich Sie wieder anrufen, damit wir über die Sache reden können?“

Dann mit diplomatischem Geschick die Situation klären

Wenn Sie so die erste heikle Phase gemeistert haben, ist es meist schon leichter, mit der aufgebrachten Mutter zu reden. Stellen Sie penetrant Zwischenfragen, wenn diese ihre Anschuldigungen heraussprudelt: „Wann ist das passiert? Was ist genau passiert? Wer war beteiligt? Sind Sie sicher, dass …?“ usw. Einen Fehler sollten Sie auf keinen Fall machen: Ihren Sprössling bei diesem Gespräch dabei sein lassen. Hat er/sie sich nicht schon von selbst verzogen, schicken Sie ihn/sie vorher hinaus.

Schließlich eine Lösung anbieten: Wenn Sie sicher sind, in etwa zu wissen, was wirklich passiert ist, haben Sie zwei Möglichkeiten:

Sie halten die ganze Sache für völlig aufgebauscht und meinen, dass eigentlich überhaupt nichts von Bedeutung geschehen ist. Dann beenden Sie das Gespräch freundlich, aber bestimmt etwa so: „Ich kann zwar verstehen, wenn Sie …, ich selbst sehe die Sache aber nicht so dramatisch. Ich werde trotzdem gerne einmal mit meinem Sohn/meiner Tochter über die Sache sprechen. Sind Sie damit einverstanden?“

Sie halten die Sache für gravierend. Auf keinen Fall sollten Sie schon jetzt irgendwelche Schuldzuweisungen aussprechen. Sagen Sie vielmehr: „Ich werde mit meinem Sohn/meiner Tochter über die Sache und seine/ihre Sicht der Dinge sprechen. Sollte er wirklich …, werde ich …“ Je nach Situation können Sie anbieten, irgendwelche Kosten zu übernehmen, dass sich Ihr Sohn/Ihre Tochter entschuldigt oder den Schaden wieder behebt usw.
Bei hartnäckigen Schlägen unter die Gürtellinie: Grenzen setzen. Es gibt Situationen, in denen nützt auch Diplomatie nichts mehr, da muss man seinen Standpunkt hart, aber sachlich darlegen. Eltern, die sich nicht beruhigen lassen oder ausfallend werden, bitten Sie, Ihr Haus zu verlassen: „Es tut mir Leid, aber in diesem Ton kann ich mich nicht weiter mit Ihnen unterhalten. Verlassen Sie jetzt bitte meine Wohnung. Wenn Sie sich wieder beruhigt haben, können wir gerne über die Angelegenheit reden.“

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