Tolles Kreativbuch als Ideenspender gegen Langeweile oder um tolle Experimente zu starten
1 Backblech – 25 Experimente Naturwissenschaften am Küchentisch – Das ist ja genau das richtige für meine beiden Hobbychemikerinnen.
Die beiden sind 11 und 8 Jahre alt und schon in vorherigen Buchbesprechungen habe ich erwähnt, dass die beiden sehr gerne ausprobieren. Sie haben Spaß in der Natur Blüten zu Parfüm zu machen oder stellen Seifen und Badebomben her. Sobald es sprudelt oder zischt, schäumt oder ungewöhnliche Dinge geschehen, sind sie begeistert.
Ein Buch, welches mir als Mutter verspricht, Experimente zu starten ohne dafür ein Labor aufzubauen oder hinterher übermäßig Tisch, Stuhl und Boden zu wischen, klang vielversprechend.
Das Buch ist für Schulkinder gedacht, denn man sollte schon lesen können. Jedes Experiment wird damit beworben, dass man nur ein Backblech und die notwendigen Zutaten benötigt und hinterher das Blech reinigen muss ohne weitere „Sauerei“ und bei nur kurzen Auf und Abbauzeiten relativ schnell alles gerichtet ist.
Auf 125 Seiten erfahren wir nicht nur Experimente sondern auch Zusammenhänge des Versuchs, Infos über das Experiment und weitere Randinfos auf die ich später kurz eingehen werde.
Jedes Experiment wird von vielen detailreichen Fotos begleitet, wodurch meinen Mädels die Sicherheit gegeben wurde, zu schauen, ob ihr Versuch mit dem auf dem Foto übereinstimmt.
Welche Versuche erwarten uns?
Das Buch ist in 5 Kategorien unterteilt : Sprudelndes ( Bläschen, Steine und Eisvulkane)
- Flüssiges (Milch, Wasser und schillernde Farben)
- Essbares (Marshmallows, Zuckerkristalle und saure Farbe)
- Materielles ( Streusel, Gelatine und Schleim)
- Natürliches (Samen, Blätter und Ökodruck)
Meine mittlere Tochter ist nun 8 Jahre und matscht sehr gerne. Natürlich haben wir auch schon Experimente wie Oobleck (Schleim aus Maisstärke und Wasser, dessen Konsistent sich auf wundersame Weise je nach Bearbeitung verändert von flüssig zu „steinhart“) ausprobiert und so fand sie sofort an dem Versuch Nr 16 „Maisstärkeschleim“ Gefallen.
Also holte sie sich ein Backblech mit hohem Rand und suchte sich alle Zutaten der Liste zusammen. Sie mischte Maisstärke und Wasser zu einem flüssigen Teig und malte dann auf diesem Teig mit Wasserfarben ein Bild. „Wow Mama, schau mal wie die Farben verlaufen und leuchten“ war dabei nur eine ihrer Reaktionen. Auch ich war sehr angetan von dem Effekt. Es lief nicht so stark zusammen, wie vermutet aber dennoch entstand ein Aquarelleffekt. Das Bild an sich war klar und deutlich zu erkennen und so hatte sie hinterher die Idee alles zu vermischen. Durch die physikalische Zusammensetzung war der Teig echt hart und nur die Oberfläche bemalbar. Die wissenschaftliche Begründung dahinter wird , eher für die Eltern, für jeden Versuch mitgeliefert. In einer Infobox erhält man Informationen, wieso ein Versuch nun überhaupt so funktionieren kann.
Eine weitere Infobox liefert Infos über den Schwierigkeitsgrad und den Chaosfaktor des Versuchs. Meiner Meinung sind diese Faktoren jedoch relativ, denn da entscheidet jeder anders, ob es tatsächlich schwer oder chaotisch werden könnte.
Toll finde ich, dass jeder Versuch dazu anregt, die eigene Kreativität nochmal weiter anzuregen und noch andere Varianten auszuprobieren. In unserem Fall, pustete meine Tochter mit einem Strohhalm die Farben zu einer neuen Mischung. Hierdurch entstanden aus BLAU und GELB dann GRÜN.
Sie saß wirklich über eine Stunde an ihrem Backblech und war beschäftigt. Es kam keine Langeweile auf. Im Anschluss kippte ich den Schleim in den Müll. Das Backblech landete in der Spülmaschine und das „Chaos“ rund ums Blech war auch schnell beseitigt. Natürlich, das muss ich nun ehrlicherweise schreiben, war die Sauerei schon mehr als auf dem Blech. Es tropfte auf den Tisch, die Bank und auf den Boden. Aber das bin ich gewohnt 😉
Meine Tochter wollte von Zeit zu Zeit auch mal spontan Dinge aus dem Buch ausprobieren, aber dies war uns teils nicht möglich, denn – zumindest in meinem Haushalt- fehlten oft entscheidende Zutaten, wie z.B. Alaun, Bittersalz, Waschsoda, etc. Glycerin und weitere Dinge hätte ich erst besorgen müssen und mich zuvor erkundigen, wo ich diese erhalte. Daher blieben viele Versuche bei uns bisher aufgeschoben.
Ein weiteres Experiment machte uns jedoch so neugierig, dass ich auch davon noch erzählen wollte. Bisher traute ich mich nie an das Thema Batiken ran, allein aus Angst wegen der vielen Flecke, richtige Handhabung und Durchführung.
Versuch 21: Farbenfrohe Färberunde
Chaosfaktor: mittel
Schwierigkeit: hoch
3 Kinder (5,8 und 11), eine Mama, viele weiße Tshirts und eine tolle bebilderte Anleitung. Die Farben aus dem Buch sollte man zuvor aus Zitronen, Bohnen und anderen Naturmaterialien herstellen. Liebe Leser, nun gäbe ich ehrlich zu : Nein das wollte ich nicht. Wir standen kurz vor dem Sommerferien und ich wollte nicht noch Farbe herstellen. Das Buch gab uns den Impuls zu Batiken, aber ich habe Batikfarbe gekauft.
Wir haben dann die Falt/Knoten/Schnürtechniken aus den Bildern nachgemacht und mit unseren gekauften Farben die Shirts beträufelt.
Es hat echt Spaß gemacht und der Effekt war spannend zu sehen, was daraus entstand.
Wir werden auf jeden Fall weitere Experimente aus den Buch ausprobieren, wenn wir die notwendige Zutatenliste vervollständigt haben.
Mein Fazit: Das Buch bietet definitiv Anreize sich auszuprobieren, es fördert die Kreativität und macht absolut Spaß.
Die Anleitungen sind einfach zu verstehen und die Fotos helfen zusätzlich, die Anleitung Schritt für Schritt ausprobieren. Spontane Versuche sind allerdings schwierig, wenn man nicht alle Zutaten im Haus hat.
Die Versuche machen auch alleine Spaß aber ich fand es toll, wie meine Kinder gemeinsam am Tisch saßen und staunten, versuchten und schafften.
Aliras Meinung: „Mir gefällt das Buch echt toll. Ein paar Dinge sehen ein bisschen gefährlich aus und Mama muss dafür erst besondere Zutaten besorgen.
Leider wissen wir nicht, wo es die gibt ,aber Mama hat mir versprochen im Internet nachzuforschen. Wir haben in den Sommerferien bunte Tshirts gebatikt. Die sind echt mega geworden. Bei youtube habe ich mal gesehen,wie man einigen Knoten machen muss, um bestimmte Muster zu bekommen, aber das ist schief gelaufen, egal, das Buch hat uns auf die Idee gebracht. Aber am liebsten mache ich seitdem mit Maisstärke und Wasserfarbe Bilder im Backblech. Ich liebe es, wie die Tusche verläuft und trotzdem kann ich mein Bild erkennen.
Ich verstehe zwar nicht, wieso der Teig bretthart ist und plötzlich wieder flüssig aber Mama sagte, das ist schwer zu erklären. Das ist Physik…oder Chemie???
Minas Meinung: „Mir hat am besten das Batiken gefallen. Wir haben ja mal aus einem anderem Buch Farben aus Blüten hergestellt, also denke ich schon, dass es auch mit Blüten oder Obst und Gemüse zu färben geht aber Mama hatte dann doch die chemischen Farben gekauft
Das Buch hat uns aber auf die Idee gebracht. Meine Schwester matscht total gerne mit diesem Teig aber malt auch echt tolle Verlaufbilder. Das sieht cool aus. Ich mag das aber nicht so gerne. Es bleibt auch nicht wirklich NUR auf dem Backblech, jedenfalls nicht wenn meine Schwester es probiert hat.
Wir wollen nun auch mal andere Versuche testen und mein Chemielehrer hat mir gesagt, wo ich verschiedene Zutaten bekommen kann.
WIR KÖNNEN DAS BUCH WIRKLICH EMPFEHLEN, entweder als Ideenspender gegen Langeweile oder um in die Beginnersparte eines Labors einzutauchen.
Unsere Kinderbuch-Testerinnen: Daniela Kofent hat vier Kinder im Alter von 5, 8, 11, 14 Jahren.
1 Backblech – 25 Experimente: Naturwissenschaften am Küchentisch. 25 spannende Experimente für Kinder ab 6 aus Physik, Biologie und Chemie.
Christophorus; 1. Edition (17. Februar 2023)
Lesealter : 6–12 Jahre
Preis ca 23 Euro