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Eine berührende Geschichte über Kinderarbeit, mutige Kinder, die nicht zögern, sondern handeln

Kinderarbeit im Urlaubsparadies

Camilla Trampusch, Mutter von drei Kinder ( Mädchen, 10 Jahre, Jungs 3 Jahre und 6 Monate) möchte euch dieses Buch vorstellen:

anukaJedes Jahr verbringt Philip seine Ferien im PalmenClub. Dort sieht er Anuka wieder, die im PalmenClub arbeitet. Jeden Tag muss sie früh aufstehen, um den Urlaubern einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten und das Konzept „Urlaub“ ist ihr völlig fremd. Sie ist stolz auf ihre Arbeit, mit der das Waisenmädchen ihre Brüder ernährt.

Als Anukas kleiner Bruder Stefane krank wird, weiß sie nicht, was sie tun soll.

Pünktlich bei der Arbeit erscheinen, oder bei dem fiebernden Bruder bleiben, der sie jetzt so dringend braucht. Ihre Freundin Valencia hilft ihr und verliert dadurch sogar ihre Arbeit. Da solidarisieren sich die Urlauberkinder mit den kindlichen Bediensteten und es kommt zur Kinderrevolte im Clubhotel.

Das Buch von Annette Pehnt habe ich zusammen mit meiner 10-jährigen Tochter gelesen. Ihr musste ich beim Lesen ein paar unschöne Fragen beantworten.

„Warum geht Anuka denn nicht zur Schule?“, hörte ich meine Tochter fragen. Und „Müssen in unserem Hotel auch Kinder arbeiten?“, „Dann will ich nicht auf Urlaub fahren!“. Erschreckend war für mich, dass ich meine Tochter nicht zu hundert Prozent beruhigen konnte: Leider kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass im Hotel, welches wir uns für den Sommerurlaub ausgesucht haben, keine Kinder ausgebeutet werden.

Das Buch handelt von Kinderarmut und Ungerechtigkeit, aber auch darüber, was Mitgefühl und Solidarität unter Kindern bewirken können und wie wichtig Freundschaft ist.

Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus Philips Sicht, dem Urlauber, der mit seinen Eltern aus der Komfortzone unserer westlichen Welt zu Besuch kommt und ahnungslos seinen Urlaub genießt. Die zweite Perspektive ist die einer dritten Person, die nah bei Anuka ist und die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, aber dabei auf die Ich-Perspektive verzichtet.

Der genaue Ort des PalmenClubs bleibt ungenannt, er könnte überall in einem südlichen Land sein. Vielleicht in Nordafrika, oder im Nahen Osten. Und damit konnte ich schlussendlich auch meine Tochter beruhigen: „In so ein Land fahren wir nicht, bei uns in Europa werden Kinder geschützt und müssen nicht arbeiten gehen“.

Ich würde das Buch eher für etwas ältere Kinder empfehlen, da es meine Tochter doch sehr aufgewühlt hat und sie ein wenig aus ihrer behüteten Welt geweckt hat. Auch Anukas Alter bleibt ungenannt und so konnte ich meiner Tochter doch, wenn auch mit schlechtem Gewissen, vermitteln, dass Anuka bestimmt viel älter ist als sie selbst.

Bei der Nachbesprechung des Buches haben wir beschlossen eine Patenschaft für ein Kind in einem Entwicklungsland zu übernehmen und so einen Beitrag gegen Kinderarbeit und für mehr Schulbildung zu leisten, denn ich glaube meine Tochter hat sehr wohl bemerkt, dass auch zehnjährige Kinder anderorts arbeiten müssen.

Ich möchte meine Kinder zur Achtsamkeit erziehen und dafür ist „Alle für Anuka“ sehr gut geeignet.

Das Buch spricht Ungerechtigkeiten an, vor denen wir in unserer westlichen Komfortzone gerne die Augen verschließen. Und ja es gibt sie noch, die Kinder, die keine Kinder sein dürfen.
Was aus Anuka und ihren Freunden wird, sobald die Urlaubssaison beendet ist, lässt die Geschichte offen. Aber zumindest für Philip ändert sich manches. Und auch die Weltanschauung meiner Tochter hat sich durch das Buch verändert.
Ich kann das Buch an andere Eltern mit etwas älteren Kindern weiterempfehlen. Eine berührende Geschichte über mutige Kinder, die nicht zögern, sondern handeln. Und auch wir als Erwachsene sollten uns eine Scheibe von der Solidarität und den Mut dieser Kinder abschauen.

 

Autorin: Annette Pehnt
Illustrationen: Jutta Bauer
Titel: Alle für Anuka
Verlag: Carl Hanser Verlag
Erscheinungsjahr: 2016
Umfang: 144 Seiten
Preis: 12,90€
Zielgruppe/Alter: 10-12 Jahre

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