Mit Köpfchen kann man das Unmögliche erreichen
Ein tolles Buch, ich kenne es noch aus meiner Kindheit…
Frau Alke Westmeier, Mutter von zwei Buben (11 Monate und 4 Jahre) möchte Ihnen dieses Buch vorstellen.
Das Buch gefällt meinem Sohn sehr gut. Wir haben das Buch ausgepackt und sein erster Kommentar zu dem Cover mit Deutung auf den Hasen, war „Mama, der ist der Schnellste – das bin ich.“
Nachdem wir das Buch gelesen haben, war er erstaunt, dass der Igel gewonnen hat, aber „der Igel hatte ja einen Helfer“, war auch prompt seine Aussage.
Hase und Igel begegnen sich an einem Sonntagmorgen. Der Igel grüßt freundlich, der Hase jedoch macht sich nur lustig über die krummen Beine des Igels. Daraufhin fordert der Igel den Hasen zu einem Wettrennen heraus. Der Igel plant mit seiner Frau eine List: Beim Wettrennen läuft der Igel nur zum Start einige Schritte, auf der anderen Seite des Ackers sitzt seine Frau, die sich beim heranstürmen des Hasen erhebt und ihm zuruft: „Ich bin schon da!“. Das kann das Hase nicht glauben und fordert noch ein Rennen. So geht es 73. Läufe. Beim 74. Mal bricht der Hase zusammen und bleibt erschöpft liegen.
Der Hase und der Igel ist eine lustige und lehrreiche Geschichte zugleich. Sie ist gut verständlich und die Bilder sind sehr ansprechend. Auch für Erwachsene ist es schön das Buch vorzulesen, da es sicher die meisten aus der Kindheit kennen und sich gerne erinnern.
Die Bilder wurden immer sehr ausgiebig betrachtet. Sie sind sehr schön und mit netten Details gestaltet. Allein durch die Illustration kam von meinem Sohn bei der ersten Begegnung von Hase und Igel die Aussage „Der Hase ist aber böse!“
Mich hat auf den ersten Blick irritiert, dass die Schrift rot ist, aber das ist sicher die Gewohnheit, dass die meisten Bücher mit schwarzer Schrift gedruckt sind.
Die Geschichte ist sehr gut verständlich, gerade in Kombination mit den Bildern. Diese erzählen die Geschichte fast alleine. Lediglich die Botschaft ist für einen 4 ½ Jährigen noch nicht ganz zu begreifen.
Bei der Zusammenfassung auf der letzten Seite bin ich persönlich zwiegespalten. Auf der einen Seite ist es wohl die Überlieferung der ursprünglichen Geschichte. Allerdings finde ich den zweiten Abschnitt nicht mehr zeitgemäß – die Auffassung von Ehe, Ständen und Nationen sollte man so nicht seinen Kindern vermitteln.
Mein Fazit: Ein tolles Buch, ich kenne es noch aus meiner Kindheit. Daher gefällt es mir persönlich besonders gut. Auch meinem Sohn gefällt die Geschichte sehr gut, er findet sie lustig, die Bilder gefallen ihm und auch das Text-Bild-Verhältnis ist sehr gut. Verstanden hat er auch, dass der Hase reingelegt wird. Die Botschaft, dass nicht nur die Schnellsten, Größten, Schönsten etwas erreichen können, sondern dass man mit „Köpfchen“ oft weiter kommt ist für einen 4 ½ Jährigen noch nicht ganz zu begreifen, aber das Buch ist nicht ohne Grund erst ab 5 Jahren empfohlen.
Autor: Eine Fabel nach den Brüder Grimm
Titel: Der Hase und der Igel
Illustrator: Pieter Kunstreich
Verlag: edition chrismon
Erscheinungsjahr: Juli 2014
Umfang: 24 Seiten, gebunden
Preis: 14,90 €
Alter: ab 5 Jahren