Es macht mir Spaß in dem Band zu blättern, zu stöbern und immer wieder Neues in den Bildern und Texten zu entdecken

 

Auf Bilderreise mit einem schwedischen Autor!

Frau Daniela Reimer, Mutter einer fünfjährigen Tochter möchte euch dieses Buch vorstellen:

bilderreiseDarum gehts: Seine Kinderbücher verzaubern mit ihren ausdrucksvollen Illustrationen und den ansprechenden Texten seit mehreren Jahrzehnten Kinder wie Erwachsene. Nun legt Sven Nordqvist eine Bilderreise vor in der er seinen Lesern und Leserinnen einen – an vielen Stellen sehr persönlichen – Einblick in sein Schaffen und Wirken gibt.

 

Die 319 Seiten des Buches sind gefüllt mit unzähligen Farb- und Schwarz-Weiß-Bildern und kurzen Texten des Autors, mit denen er auf einer sehr persönlichen Ebene durch sein (Lebens-)Werk führt, das viel breiter und vielschichtiger ist, als den meisten seiner (deutschsprachigen) Fans bewusst ist. So erfahren Leser und Leserinnen, dass Sven Nordqvist nicht nur der Urheber der beliebten Kinderbuchreihe „Findus und Pettersson“ und Illustrator der beliebten „Mama Muh“ Bücher ist. Sein ganzes Leben lang hat Sven Nordqvist gerne gemalt, wozu er besonders durch seine Mutter ermutigt wurde, alle seine Zeichenblöcke hat er seit der Kindheit aufbewahrt, deshalb kann der Band auch Kinderzeichnungen des Autors zeigen.

Nordqvists berufliche Stationen führen über mehrjährige Tätigkeiten als Illustrator für Werbung und für Schulbücher.

Später folgte die Gestaltung Postkarten, in den siebziger Jahren konzentrierte sich Nordqvist vor allem auf grafische Arbeiten. Erst in den frühen 80er Jahren wendete er sich Kinderbuchillustrationen zu, weil er bemerkte, dass sie der geeignetste Platz sind für phantasievolle und farbige Bilder. Seitdem, so sagt er selbst, ist fast alles, was er macht für Kinder. Nordqvist betont mehrfach, dass sein vorrangiges Interesse nicht dem Schreiben gilt sondern den Bildern. Da er aber im Laufe seines Schaffens das Bedürfnis hatte, nicht nur Bücher als Auftragsarbeiten für andere Autoren zu illustrieren, entschied er sich mehrfach, Bild und Text zu verbinden und selbst zu schreiben. In diesem Zuge entstand als erstes Buch ABC Antons Reise durch das Alphabet, später kamen Findus und Pettersson dazu, genauso wie Minus reist durch die Welt und mehrere andere.

Neben den Bücher, die er selbst geschrieben und illustriert hat, kamen dann aber tatsächlich auch gemeinsame Buchprojekte mit Autoren, die sich von Sven Nordqvist ihre Bücher illustrieren ließen und mit denen eine enge Zusammenarbeit entstanden ist. Viele Bücher und Ideen bekam Nodrqvist durch die gemeinsame Zeit und das Beobachten seiner Kinder. Zu den Kinderbüchern kamen später Zeichentrickserien und Computerspiele, Sven Nordqvist illustrierte außerdem mehrere Sachbücher, für die er sich immer intensiv in die jeweiligen Themen einarbeitete.

Für mehrere Bücher und Arbeiten erhielt der Autor wichtige Preise.

Leser und Leserinnen erfahren aber nicht nur, was Sven Nordqvist alles gemacht hat und woher er seine Inspiration bezogen hat, sondern hören auch von seinen Herausforderungen. So berichtet er beispielsweise, dass er nach dem Buch „Wo ist meine Schwester?“, an dem er lange gearbeitet hatte, mit dem er sehr zufrieden war und für das er einen wichtigen schwedischen Preis bekommen hatte, mehrere Jahre lange nichts zustande brachte. Erst als er seine Erwartungen an sich selbst zurückschraubte, war es ihm wieder möglich schriftstellerisch und künstlerisch tätig zu sein.
Das Buch ist außerdem durchzogen mit der Bedeutung, die Sven Nordqvist seinem politischen und gesellschaftlichen Engagement zuweist. So war er beispielsweise für Amnesty International tätig und hat regelmäßig für wohltätige Zwecke ohne Honorar gearbeitet.
Persönliche Eindrücke: Das Buch ist beeindruckend umfangreich, hat ein schönes (ungewöhnliches) Format und fasziniert mit seinen vielen Bildern. Die meist biografischen Texte sind kurz gehalten aber aussagekräftig gestaltet.

Als Erwachsene macht es mir Spaß in dem Band zu blättern, zu stöbern und immer wieder Neues in den Bildern und Texten zu entdecken.

Ich habe es als bereichernd erlebt, den Menschen hinter den Kinderbüchern und Zeichnungen, die ich persönlich sehr gerne mag, zu entdecken und mehr über ihn zu erfahren.

Meine Tochter konnte sich allerdings für das Buch wenig begeistern, lediglich die Zeichnungen aus bekannten Kinderbüchern zogen (kurz) die Aufmerksamkeit auf sich. Die persönlichen Texte des Autors sind zwar in einer kindgerechten Sprache verfasst, für Kinder aber wenig zugänglich und interessant; die verschiedenen Maltechniken, die der Autor beschreibt, überfordern Kinder im Vorschulalter.

Fazit: „Eine Bilderreise“ von Sven Nordqvist ist ein toll gestaltetes Buch, das allerdings weniger die kleinen Bücherwürmer anspricht, sondern vielmehr erwachsene Kinderbuchfans. Diese werden es sicherlich immer wieder zur Hand nehmen und immer wieder fasziniert sein von den Bildern. Ich jedenfalls werde das Buch, die vielen Bilder und die schönen Texte sicherlich noch oft bestaunen …

 

„Eine Bilderreise“
Januar 2016
Oetinger Verlag
319 Seiten
Laut Verlagsangaben für alle Altersstufen geeignet

 

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