„Wärmende Decke“ für alle
Man nehme Stücke aus z. B. Filz oderLeder, setzt und näht sie zusammen zu einer großen Fläche, um eine neue wärmende Decke anzufertigen. Das wäre prima, wenn es auch bei Patchwork-Familien so reibungslos funktionieren würde. Doch, bis eine Patchwork-Familie wie eine „wärmende, kuschlige Decke“ funktioniert, ist es ein langer Weg.So gilt es doch, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder, Eltern und dem neuen Partner zu berücksichtigen.
Im Wandel: Vom bösen „Stiefvater“ oder der garstigen „Stiefmutter“
Jeder kennt sie aus Märchenklassiker, wie Hänsel und Gretel; heute ist diese Familienform anerkannt und es ist doch etwas Tolles, wenn ein Single-Elternteil eine Beziehung mit einem neuen Partner eingeht. Es gibt viele Varianten: Die Mutter oder der Vater bringt die Kinder mit in die neue Beziehung. Oder die Kinder von beiden Elternteilen leben in der Familie. Manchmal leben auch Kinder aus einer früheren Beziehung bei dem Ex-Partner und kommen am Wochenende zu Besuch. Oft kommen auch noch gemeinsame Kinder aus der neuen Beziehung dazu. Die Familienmitglieder brauchen Zeit und Toleranz.
Sicher, es gibt keine Patentrezepte wie aus den einzelnen Familienmitgliedern eine Familie entsteht, also eine „wärmende Decke“ für alle. Die Familienmitglieder brauchen Zeit, Toleranz und Geduld, um sich aneinander zu gewöhnen und Kompromisse zu finden, deshalb sollte der neue Partner erst den Kindern vorgestellt werden, wenn die Beziehung schon gefestigt ist. Für Kinder kann der neue Partner ein Fremder, eine Bedrohung darstellen, die ihnen Mama oder Papa wegnehmen könnte. Viel Geduld und Einfühlungsvermögen sind hier gefragt. Vorteilhaft ist natürlich, wenn der neue Partner sich für die Kinder interessiert und sich mit ihnen beschäftigt. Allerdings sollte er authentisch sein und nicht aufgesetzt, das spüren Kinder sofort.
Haben die Kinder sich an den neuen Partner gewöhnt, kann die Familie ein gemeinsames Wochenende planen. Bei dieser Wochenend-Familie wird klar, dass die Kinder sich neu in der Familie positionieren müssen. Der neue Bruder oder die neue Schwester sind Rivalen. Hier ist es wichtig, ausführlich und ehrlich mit den Kindern über ihre Gefühle und Ängste zu sprechen.
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