Unstrittig ist, dass ein Urteil über einen Massenmörder gesprochen wurde. Unstritig ist für mich auch, dass solche Menschen, die alle Grundprinzipien der Menschlichkeit mißachtet haben, keine Rechte mehr in einer Gesellschaft haben. Dass die Richter auch Betroffene waren, liegt in diesem Fall in der Natur der Sache. Wer war unter diesem Mann nicht betroffen?!Wölkchen hat geschrieben: Ich selber halte nach wie vor daran fest, dass ein Todesurteil nicht vollstreckt werden darf. Tod mit Tod durch fremde Hand zu vergelten ist in meinen Augen schon immer nicht richtig gewesen.
Auf der anderen Seite darf und kann man nicht bestimmen, was in anderen Ländern an Urteilsvollstreckungen gemacht oder nicht gemacht werden darf. Meine innere Frage ist eher, kann ein Gerichtsverfahren unparteiisch sein, wenn die Betroffenen selber die Richter sind?
..."Leider", Babsel, hast du auch hier recht, wenngleich ich es ganz für mich alleine sicher nicht akzeptieren werde, auch wenn das natürlich erst mal gar nichts ändern wird.ist es für mich selbstverständlich, die Entscheidung zur Vollstreckung notfalls zu akzeptieren. Wir haben kein Recht uns in die Angelegenheiten anderer Länder zu mischen
Das sehe ich anders!Auf der anderen Seite darf und kann man nicht bestimmen, was in anderen Ländern an Urteilsvollstreckungen gemacht oder nicht gemacht werden darf.
dann fraf ich mich ,was er gemacht hat???????????????Das sehe ich anders!
Todesurteile sind grundsätzlich inakzeptabel!
Und jeder sollte sich da einmischen!
Saddam Hussein ist ein Verbrecher und sollte schwer bestraft werden,aber niemand hat das Recht,einen Menschen zu töten,auch ein staatliches Organ nicht!
LG, Helene
Aber der Gesetzgeber ist nur mittelbar betroffen und kann sich nicht hinter Schmerz,Qual und ohnmächtiger Wut und Hilflosigkeit verschanzen.
Mord ist immer Mord,da darf es keine Ausnahmen geben.
Das ist meiner Meinung doch der springende Punkt: in dem Moment, wo man persönlich von einem Verbrechen betroffen ist, gerät man angesichts der grausamen Erlebnisse in einen psychischen Ausnahmezustand. Der wilde Schrei nach Rache, der dann aus den Tiefen herausbricht, ist für mich zwar allemal nachvollziehbar, aber er eignet sich doch in keinster Weise als Ratgeber und Handlungsweiser, wenn es darum geht, wie eine sinnvolle Rechtssprechung mit Straftätern zu verfahren hat.Ich weiß nicht ob ich gut oder böse bin. Denn in guten Zeiten ist es leicht, gut zu sein. Was bin ich aber in Ausnahmezuständen? Welche Werte vertrete ich dann, bzw. lebe ich sie auch?
Und weiter:Ein zum Tode Verurteilter in den USA hat diese Absurdität in einer Frage auf den Punkt gebracht: „Warum töten wir Menschen, die Menschen getötet haben? Um zu zeigen, dass es Unrecht ist, Menschen zu töten?“
Das heißt doch, ganz gleich, was dieser Mensch getan hat, darf ich ihn nicht seines Lebens berauben, wohl aber ihn der Schwere der Tat angemessen bestrafen - mit erprobten strafrechtlichen Mitteln, die wir alle kennen.„Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person“ lautet Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
Ich glaube das ist es ja-was ist angemessenDas heißt doch, ganz gleich, was dieser Mensch getan hat, darf ich ihn nicht seines Lebens berauben, wohl aber ihn der Schwere der Tat angemessen bestrafen - mit erprobten strafrechtlichen Mitteln, die wir alle kennen.
So,wie es das Gesetz vorschreibt!Wie bestraft man einen Mörder?
Einen Massenmörder?
Einen Kinderschänder?
Einen Endführer?
Jedenfalls nicht mit dem Tod, das wäre viel zu einfach und auch keine Strafe.Wiggle hat geschrieben:Wie bestraft man einen Mörder?
Einen Massenmörder?
Einen Kinderschänder?
Einen Endführer?
Da stimme ich Dir voll und ganz zu!Das ist eine der pervertiertesten Formen der Todesstrafe.Weißt Du, was ich aber noch viel grausamer finde? Wenn die Kandidaten teilweise bis zu zwanzig Jahren in der Todeszelle sitzen und eine stetige Berg-und Talfahrt durch die verschiendenen Instanzen von Gnadengesuchen, Ablehnungen und Verzögerungen erleben.
Mut? Rechtsstaat?Die US-Regierung lobte die "mutigen Anstrengungen" der irakischen Richter. Ein Sprecher des Weißen Hauses begrüßte das Urteil als "Meilenstein" auf dem Weg des Landes zu einem Rechtsstaat.
Zu lesen hier:Interview mit Richter im Prozess gegen Saddam
"Ich hasse die Todesstrafe"
Eigentlich sei er gegen die Todesstrafe, erklärte der irakische Richter Haddad, der das Todesurteil gegen Saddam Hussein bestätigt hat, im Gespräch mit tagesschau.de. Aber angesichts von Saddams Verbrechen habe er einer Hinrichtung zugestimmt.
[Bildunterschrift: Munir Haddad, Richter am irakischen Berufungsgericht, welches das Todesurteil gegen Saddam Hussein bestätigt hatte.]
tagesschau.de: Werden Sie bei der Hinrichtung anwesend sein?
Haddad: Ja. Ich bin sehr müde, ich rechne damit, dass ich jederzeit zur Hinrichtung losfahren muss. Ich warte auf einen Anruf vom Büro des Premierminister.
tagesschau.de: Was ist Ihre Rolle bei der Hinrichtung?
Haddad: Ich bin der Berufungsrichter, der der Hinrichtung beiwohnen wird.
tagesschau.de: Wer wird außerdem anwesend sein?
Haddad: Der Staatsanwalt.
tagesschau.de: Was fühlen sie, wenn Sie sich vorstellen, dass sie Saddam in Kürze hängen sehen werden?
Haddad: Nichts. Ich bin Richter. Das ist mein Beruf.
tagesschau.de: Waren Sie der Berufungsrichter, der das Todesurteil am 26. Dezember bestätigt hat?
Haddad: Ja. Ich habe es unterschrieben.
tagesschau.de: Menschenrechtsorganisationen haben das Todesurteil kritisiert. Warum haben sie diese Strafe für erforderlich gehalten?
Haddad: Im Irak gibt es ein Gesetz und wir sind diesem Gesetz verpflichtet. Das ist die Entscheidung unseres Gerichtshofes.
tagesschau.de: Für welches Verbrechen genau haben Sie Saddam Hussein zum Tode verurteilt?
Haddad: Saddam hat 1982 in Dudschail 148 Menschen umgebracht. Das endgültige Urteil des Berufungsgerichts hat Saddam Hussein in dieser Sache für schuldig befunden.
tagesschau.de: Wie genau wird die Hinrichtung vor sich gehen?
Haddad: Im Augenblick befindet sich Saddam Hussein im Gefängnis. In Kürze wird er vom Gefängnis zur Hinrichtungsstätte gebracht.
tagesschau.de: Wie glauben Sie, wird die irakische Bevölkerung auf die Hinrichtung reagieren?
Haddad: Ich bin Richter, mit den politischen Auswirkungen müssen sich die Politiker befassen.
"Saddam Hussein kann man mit Hitler vergleichen"
tagesschau.de: Gab es keine andere Möglichkeit als gegen Saddam das Todesurteil zu verhängen.
Haddad: Nein, das ist die endgültige Entscheidung. Es gab keine andere Möglichkeit. Saddam Hussein kann man mit Hitler vergleichen.
tagesschau.de: Nachdem Sie dieses Urteil unterzeichnet haben, fürchten Sie, dass Sie einem Racheakt zum Opfer fallen könnten?
Haddad: Nein, ich bin Richter. Ich habe nur Angst vor Gott.
tagesschau.de: Sind noch andere Richter aufgefordert worden, der Hinrichtung beizuwohnen?
Haddad: Nein. Sonst wurde niemand gefragt.
tagesschau.de: Was denken Sie über die Todesstrafe?
Haddad: Ich hasse sie. Aber angesichts von Saddam Husseins Verbrechen, habe ich einer Hinrichtung zugestimmt. Bei Verbrechen anderer Art bin ich dagegen. Ich bin ein Gegner der Todesstrafe. Aber in diesem Fall gibt es zuviele Opfer. 148 in Dudschail und 180.000 während der Anfal-Offensive gegen die Kurden.
Das Interview führte Marc Thörner für tagesschau.de
Genau das ging mir die letzten Tage auch durch den Kopf:wozu hatte z.b. jeder einen doppelgänger?
das original fühlte sich nicht sicher und ein doppelgänger sollte den kopf hinhalten, falls denn jemand ein attentat versucht....
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