Hallo Sandra,
nein, ich weiß immer noch nicht, was ich Dir antworten könnte.
Ich weiß nur eins, sieh zu, dass Du auf dem Weg bleibst, auf dem Du jetzt bist.
Ich habs schon gesagt, Tiefs wird es sicher immer mal wieder geben, auch jetzt.
Aber das ist eben so, das ist einfach das, was man Leben nennt.
Und das ist meistens eine Berg-und Talfahrt.
Man kann eins machen,wenn man den Absprung geschafft hat, "gut leben".
Ich meine damit nicht irgendwelche Reichtümer, die könnte man zwar auch brauchen, aber wichtiger ist, dass man seine Seele von jedem Dreck befreit.
(ein bisschen Staub, naja, das ist sicher normal

)
Körper und Seele müssen im Einklang sein, wenn man sich richtig gut fühlen will.
Einfach ist das jedenfalls nicht und es gelingt auch nicht immerzu.
Man darf einfach niemals aufgeben.
Zuerst, Sandra, musst Du Dich LIEBEN, so wie Du bist. Das ist wohl einer der schwersten, aber nötigen Schritte.
Ich hatte mal einen Freund, da war ich 17 und war im Internat.
Bodo, so hieß er, lebte bei seiner Mutter im Ort und er kam sehr oft ins Internat.
Wir haben uns viel unterhalten und ich war der Meinung, wir sind einfach
nur Freunde. er ist mir nie auf die Pelle gerückt, nein, aber irgendwie habe ich gemerkt, dass er mehr sein wollte, als nur ein freund, mit dem man plaudert.
Eines Tages haben wir über alles und nicht geredet, sind dann zu den Philosophen gekommen und da sagte Bodo, dass das Leben keinen Sinn hat und die Menschen nur weiterleben, weil sie Angst haben, dass vllt. doch noch was kommt, was sie nicht verpassen möchten.
Ich konnte und wollte das nicht hören.
Später mal, hat er mir gesagt, er hätte sich alles überlegt und er würde sich umbringen.
Er hat mir alle Einzelheiten erzählt, wie er es machen würde.
Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte und hab mich wieder in meine Wut gerettet.
2 Tage später kam er und hat mich zum ersten mal gefragt, ob ich mit ihm am nächsten Tag zum Tanz gehen würde.
Ich wollte nicht und hab es auch so gesagt.
Am nächsten Tag war er tot.
Knapp 18 jahre alt.
Ich hab lange gebraucht, bis ich aufgehört habe, mir die Schuld zu geben.
Ich hatte wirklich gute Freunde, die alles getan haben, mich von diesen Schuldgedanken abzubringen.
Irgendwann hab ich es eingesehen und damit den ersten Schritt geschafft.
Bodo hätte es sowieso getan, irgendwann. Dass ich nicht mit ihm ausgehen wollte, konnte unmöglich der Auslöser sein, sich umzubringen.
Bis ich soweit war, wars sehr schlimm. Ich konnte an nichts anderes denken, meine schulischen Leistungen sackten ab und fast wäre ich aus dem Chor geflogen...............
Wenn man so jung ist, dann scheint alles immens riesig zu sein, alles wird zu einem Problem.
Und damals kam ich in eine echte Krise und nur durch viele Freunde und einem Lehrer hab ich mich wieder aufgerappelt.
Ich musste daran denken, als Du Dein "Auffangnetz" beschrieben hast.
Naja, das ist kein Vergleich mit dem, was Dir zugestoßen ist, soll es auch nicht sein, aber mir ist bewusst geworden, wieviele Menschen sich damals gekümmert haben...............
Ich wünsch Dir was......................
Bye und ein schönes WE
Vicky