Der richtige Umgang mit Videospielen

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Wir leben in einer digitalisierten Welt: Überall begegnen uns technische Geräte. Nahezu jeder Lebensbereich wurde bereits von digitalen Errungenschaften erobert. Natürlich auch die Welt unserer Kinder. Schon seit Jahren sind Video- und Computerspiele absolute Normalität – der richtige Umgang damit oft aber noch eine Herausforderung für Eltern. Der folgende Artikel klärt die wichtigsten Fragen und stellt neue Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft vor zum richtigen Umgang mit Games.
In welchem Maße sollten Kinder Videogames spielen dürfen?
Ein generelles Verbot von Videospielen ist in der heutigen Zeit schwierig umzusetzen und nicht sinnvoll: Spätestens beim nachmittäglichen Besuch bei Freunden werden sie mit Konsolen- und/oder Smartphone-Spielen in Kontakt kommen. Besser sie wissen zu diesem Zeitpunkt bereits, wie sie damit umzugehen haben: Wie fast alles im Leben sollten auch Computerspiele in Maßen genossen werden. Eltern sollten also darauf achten, dass ihre Sprösslinge einen gesunden Umgang mit neuen Medien aller Art erlernen und sie so selbst die Vorzüge vom Spielen und Toben an der frischen Luft erkennen. Der Diplompsychologe Georg Milzner argumentiert in einem Interview mit Spiegel Online beispielsweise, dass gemeinsames Spielen von Eltern mit ihren jüngeren Kindern am Computer mehr bringt als ein striktes Verbot. Er rät Eltern, ihre Kinder beim Entdecken digitaler Welten zu begleiten und mit der gemeinsam gewonnenen Inspiration „das Gesehene mit Duplo-Steinen nach[zu]bauen“. Trotzdem sollte erst gedaddelt werden, wenn die Kinder ihre Pflichten wie Hausaufgaben erledigt haben. Hier sind sinnvolle Beschränkungen der Eltern gefragt.
Welche Spiele sind angemessen?
Videospiel ist nicht gleich Videospiel: Es gibt von witzigen Lernspielen bis hin zu Shootern und anderen Actionspielen ein enormes Genrespektrum. Für das Downloadspiel Star Stable wird auf dieser Seite eine Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen. Es handelt von Abenteuern, die zu Pferd bestritten werden, aber auch von der Pflege der Tiere. Aber längst nicht alle Games sind für Kinder geeignet: Militärshooter – wie Ableger der Reihe Call of Duty – haben demgegenüber von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) oft nur eine Freigabe für Erwachsene ab 18 Jahren. Das Etikett der USK mit entsprechender Altersfreigabe ist auf allen frei im Handel und vielen online als Downloadtitel erhältlichen Spielen verzeichnet. Oft bieten sie für Eltern eine gute Orientierung, aber noch keine Garantie, dass ein Kind mit einem Spiel, das beispielsweise ab 0 Jahren freigegeben ist, auch zurechtkommt. Denn darunter fallen auch einige Manager- oder Simulationsspiele, die für Kinder zu komplex sind. Nach eigenen Angaben beschreibt die USK, dass Spiele mit dieser Kennzeichnung für Kinder lediglich „keinerlei Beeinträchtigung“ beinhalten.
Welche Vorteile haben Videospiele?
Videospiele hatten lange mit Vorurteilen zu kämpfen: Sie hätten angeblich einen schlechten Einfluss auf die Spielenden, würden einsam und aggressiv machen. Doch eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung hat laut chip.de herausgefunden, dass beispielsweise das Spielen von Super Mario „zu einer messbaren Vergrößerung bestimmter Teile des Gehirns führt“. Somit sollen Videospiele das räumliche Denken schulen. Neben den rein unterhaltenden Games gibt es natürlich auch Lernspiele, die sich gezielt an Kinder richten und spielerisch Allgemeinwissen vermitteln.