Durchfall bei Kindern: Anzeichen für einen bedrohlichen Flüssigkeitsverlust sind ein trockener Mund, weiße Haut, Müdigkeit…

Durchfall bei Kindern – schnell behandeln

Für Erwachsene ist Durchfall zwar lästig, aber in der Regel wenig bedrohlich. Bei Kindern sollte man jedoch aufpassen. Ihr Verdauungssystem ist noch nicht ausgereift und das Immunsystem noch nicht ausreichend trainiert. Zahlreiche Erreger können Magen und Darm daher krank machen. Der häufigste unter ihnen ist der Rotavirus. Hält der Durchfall länger als einen Tag an oder kommen Erbrechen und/oder hohes Fieber hinzu, verlieren gerade jüngere Kindern sehr viel Flüssigkeit und drohen auszutrocknen. Wie man den Rotavirus und andere Durchfallerkrankungen bei Kindern behandeln sollte, erfahren Sie hier.

Was können Eltern tun?

Durchfall sollte man bei Kindern nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie verlieren dabei im Verhältnis zum Körpergewicht mehr Wasser als ein Erwachsener. Schon mehr als fünf Prozent Gewichtsverlust können bei Säuglingen und Kleinkindern lebensgefährlich werden. Das entspricht bei 8 Kilogramm Körpergewicht 400 Gramm. Anzeichen für einen bedrohlichen Flüssigkeitsverlust sind ein trockener Mund, weiße Haut, Müdigkeit, Krampfanfälle und eine geringe Urinproduktion. Handeln sollten Eltern jedoch nicht erst, wenn eines dieser Symptome auftritt. Schon beim ersten Auftreten von Durchfall sollte dem Kind ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden. Tees, stille Mineralwasser und stark verdünnte Säfte sind am besten geeignet. Säuglinge sollten weiterhin gestillt bzw. mit der gewohnten Nahrung gefüttert werden. Tritt der Durchfall in den nächsten Stunden öfter auf, sollte insbesondere kleinen Kindern Elektrolyte zugeführt werden. Als Elektrolyte zählen Natrium, Kalium, Kalzium oder Magnesium. Es gibt sie als fertige Lösung in der Apotheke.  Darüber hinaus haben sich Milchsäurebakterien bewährt. Sie stoppen den Durchfall, ohne die natürliche Darmbewegung zu beeinträchtigen. Andere Mittel gegen Durchfall sollte man seinem Kind nicht geben. Die gängigen Durchfallmittel sind für Kinder nicht geeignet oder gar nicht zugelassen. Es kann sich jedoch lohnen, sie trotzdem im Haus zu haben. Dann ist man vorbreitet, falls man sich bei seinem Kind ansteckt.

Wann zum Arzt?

Je jünger das Kind ist, desto eher muss bei Durchfall ein Kinderarzt aufgesucht werden. So sind bei Babys mehr als vier wässrige Stühle, bei Kleinkindern sechs und bei Schulkindern mehr als acht in 24 Stunden bedenklich. Diese Angaben sind jedoch nur grobe Richtlinien. Treten zum Durchfall heftige kolikartige Bauchschmerzen auf, befindet sich Blut im Stuhl oder tritt hohes Fieber auf, sollten Eltern ihr Kind umgehend zum Arzt bringen.

Vorbeugen schon bei den Jüngsten

Magen-Darm-Infektionen verbreiten sich in Kita und Hort besonders rasch. Allen voran der Rotavirus. Ganz vor einer solchen Infektion schützen, kann man sein Kind nicht. Doch es hilft ungemein, schon mit Kleinkindern das regelmäßige Händewaschen zu üben. Wird es nach jedem Toilettengang und vor jedem Essen durchgeführt, verringert sich bereits die Ansteckungsgefahr. Daher sollte es schon für die Kleinsten selbstverständlich sein. Gegen den Rotavirus gibt es zudem eine Impfung. Dabei handelt es sich um eine Schluckimpfung, die in mehreren Dosen verabreicht wird. Allerdings ist die Impfung nicht ganz unumstritten. Die  Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts empfiehlt die Impfung dennoch im Alter für Babys zwischen sechs und zwölf Wochen. Abhängig von der Wahl des Impfstoffes ist die Impfung dann nach ca. 24 bis 32 Wochen abgeschlossen.

 

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